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Sternstunden der Kultur

Elisabeth Carr feiert 15 Jahre "Kunsträume am See"

Elisabeth Carr (Mitte) lädt zusammen mit den Künstlerinnen Anna Schölß (links) und Manuela Hartel zu sich ein. (Bild: Hauck)

15 Jahre „Kunsträume am See“: Auch unter Corona-Bedingungen trotzt Elisabeth Carr dem Jubiläum einen angemessenen Rahmen ab. Diesmal ist es die eigene Lebensbühne in der historischen Villa Mussinan, in die die Urheberin dieser Veranstaltungsreihe am kommenden Wochenende zusammen mit einigen Künstlern einlädt.

Die „Kunsträume am See“ zeichnen sich dadurch aus, dass sie Türen öffnen zu Orten, die sonst nicht zugänglich sind. So fanden Lesungen im legendären Schlafbunker und in einer verlassenen Mühle statt, Modeschauen im Wertstoffhof und Konzerte in verwunschenen Gärten und Adelsvillen am Seeufer. Wie Perlen an einer Schnur reihen sich mittlerweile die ins Leben gerufenen Programme: Literarischer Herbst, Konzerte auf der Roseninsel, Junispiele schön jung, Echolot Festival, Tutzinger Brahmstage und mehr. In 15 Jahren entführte die Tassilo-Kulturpreisträgerin und Trägerin der Starnberger Goldenen Bürgermedaille Elisabeth Carr ihr Publikum in mehr als 200 Kunsträume und brachte sie mit unzähligen spannenden Künstlern zusammen.

Altes Haus erzählt neue Geschichten

Rückblick ins Jahr 2005. Die Gründungsveranstaltung fand im eigenen Wohnzimmer der alten Villa in der Possenhofener Straße 19 statt, wo einst Margarete Mussinan einen literarischen Salon unterhielt. Damals eröffnete sich auch Elisabeth Carr einen neuen Raum für Kunst und Kultur – und das trotz des Trubels einer Großfamilie mit sechs Kindern im Rücken. Über viele Jahre hinweg war ihr Heim ein bunter und kreativer Kosmos aus Mehrgenerationenhaus, Werkstatt, Probenraum für die Jungmusiker unter ihren Kindern und Atelier für deren erste Gehversuche mit Videofilmen und Malerei. Sie habe sich da schon mal in die Küche zurückgezogen, um nicht zu stören. Heute sind die fünf Söhne und eine Tochter erwachsen und in die Welt gezogen. Auch für das Carrsche Familienheim hat damit eine neue Zeit begonnen, auch wenn sich manchmal noch ein vergessener Legostein findet wie jüngst beim Hausputz. „Die Räume besitzen jetzt eine andere Atmosphäre und das macht neugierig, was sie uns sagen wollen“, sagt die feinsinnige Gastgeberin. "Vielleicht erzählen sie neue Geschichten."

Hidden Blossoms – erblühende Kunst

Für das Jubiläum hat sie die Villa Mussinan kurzerhand zur „Gallery to live in“ geöffnet, in der es mit „Hidden Crystals – Blossoms Unfold“ geheimnisvoll Verborgenes und kraftvoll Erblühendes der Kunst zu entdecken gilt. Die Räume werden mit den Raum-Installationen und Aquarellen der bildenden Künstlerin Anna Schölß, der Gitarrenmusik des Starnberger Kulturpreisträgers Jakob Wagner und den Video-Installationen und einer abendlichen Performance der Medienkünstlerin Manuela Hartel bespielt. „Gerade in diesen ungewöhnlichen Zeiten müssen wir die geistigen und realen Räume weit und offen halten“, findet die Veranstalterin mit Blick auf Corona und Social Distancing. Während des Lockdowns hat sie erste Erfahrungen mit Livestreaming im historischen Kaufhaus Biller gemacht, und gar keine schlechten. Mit tausend Clicks haben weitaus mehr Menschen die Lesung verfolgt als sonst im kaum 30 Plätze fassenden Ladenraum möglich gewesen wäre. Mit realen Vorstellungen soll es im Jubiläumssommer weitergehen, darunter einer „Literarischen Strandparty“ bei Schriftsteller und Musiker Anatol Regnier, der zu sich aufs Seegrundstück ans Ostufer einlädt, wo gern der Picknickkorb mitgebracht werden darf.

„Gallery to live in“ am Wochenende 27. und 28. Juni von 19 bis 22.30 Uhr und Performance um 22 Uhr. Am Sonntag 5. Juli, ist die Ausstellung von 15 bis 21 Uhr geöffnet. Wegen der Corona-Regeln ist eine verbindliche Voranmeldung unter kontakt@kunstraeume-am-see.de erforderlich.

 

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