5-Seen Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
„Sie tanzte, schlug die Pauke und dankte so Gott“
Markus Schwaiger über seine neue Symphonie „Miriam´s Song“
Kirchenmusiker Markus Schwaiger probt für die Uraufführung seiner neuen Symphonie über die biblische Figur der Miriam. Knapp 100 Mitwirkende stehen im Mittelpunkt der Premiere von „Miriam´s Song“, die am Sonntag, 17., und Sonntag, 24. März, jeweils um 17 Uhr in der Gilchinger Pfarrkirche St. Sebastian (Hochstift-Freising-Platz 19) zur Aufführung kommt. Schwaiger dirigiert seine Uraufführung mit dem Chor und Orchester der Pfarrei St. Sebastian. Zudem wirken Solisten Cosima Bauer sowie Konzertmeister Werner Grobholz mit. Es gibt darüber hinaus noch die Symphonie in Es-Dur von Carl Stamitz zu hören. Karten gibt es an der Abendkasse für 15 Euro. Mit dem Parsberg Echo hat der Kirchenmusiker über die Inspiration und das Entstehen seines Werkes gesprochen.
„Viele engagierte Mitwirkende“
Im letzten Jahr präsentierten Sie in Gilching mit großem Erfolg Ihre erste Symphonie „Ave, maris stella“ zusammen mit dem Chor und Orchester der katholischen Pfarrgemeinde St. Sebastian. Was inspirierte Sie zu dem neuen Werk?
Markus Schwaiger: Dass mein Erstlingswerk vergangenes Jahr großen Zuspruch erfuhr, hat mich natürlich sehr gefreut. Das stand sicherlich als zusätzliche Motivation zur Verfügung. Mehr aber noch macht es mir einfach Spaß meine eigene Musik zu schreiben und mit den vielen engagierten Mitwirkenden in Chor und Orchester zusammen aufzuführen.
„Gedanken und Emotionen auf die Tasten bringen“
Wie entsteht so eine Symphonie eigentlich?
Markus Schwaiger: Zu Beginn einer Komposition steht bei mir immer das freie Improvisieren am Klavier oder unserer Kirchenorgel. Einfach Gedanken und Emotionen auf die Tasten bringen und losspielen. Irgendwann kommt dann der Moment, in dem sich eine Melodie, ein Thema oder eine Idee herauskristallisiert, die ich dann zu Papier bringe. So entstand auch die musikalische Vorlage für die neue Symphonie.
„Von Geschichten und Menschen inspirieren lassen“
Wie schwer ist es dann mit einer bereits fast fertigen Melodie auch einen geeigneten Text zu finden?
Markus Schwaiger: Das ist in der Tat eine große Herausforderung. Vielleicht ist es etwas Glück, vielleicht aber auch eine besondere Fügung, dass ich mich auf der Suche von Geschichten und Menschen inspirieren lassen kann. So war es auch diesmal.
Mich interessieren starke Frauen aus der Geschichte und als Kirchenmusiker natürlich auch im biblischen Sinn. Frauen, die etwas bewegen konnten und die die Menschen weiterbrachten. Der Weg zu Miriam, Moses Schwester und Begleiterin beim Auszug der Israeliten aus der Gefangenschaft in Ägypten, war wohl irgendwie vorgegeben. Als ich mich mit den Geschichten beschäftigte, die ihr als Begleiterin und Führerin im alten Testament zugeschrieben werden, war es für mich klar, dass Miriam der Mittelpunkt meines neuestens Werks sein muss.
„Sie stand ihren Brüdern tatkräftig zur Seite“
Wieso gerade Miriam?
Markus Schwaiger: In der Bibel, im Buch Exodus, wird z. B. von Miriam erzählt, dass sie ihre Brüder Moses und Aaron tatkräftig zur Seite stand und das Volk der Israeliten anführte. Am Ende der erfolgreichen Flucht, nach dem beschwerlichen Weg durch das rote Meer hindurch lies sie ihrer Freude freien Lauf. Sie tanzte, schlug die Pauke und dankte so Gott für die heilvolle Begleitung.
Diese Geschichte, aber auch die Texte im Psalm 100, in dem es um den Lobpreis Gottes geht, waren wie für diese Symphonie geschrieben. Sie passten perfekt in meine Vorstellungen und zu meiner Musik.
„Die Musik unterstreicht die Freude und das Lob“
Welche Art von Musik dürfen die Besucher erwarten?
Markus Schwaiger: Meine Symphonie ist in drei Sätze aufgeteilt. Der erste startet mit den Worten des Psalms 100 „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ und geht über in die Geburt des Firmaments, der leuchtenden Sterne.
Im zweiten Satz steht Miriams Tanz im Mittelpunkt. Die Musik unterstreicht die Freude und das Lob an Gott. Im dritten und letzten Satz singt Miriam ihr Lied, sie preist Gott damit und dankt ihm von Herzen.
„Meine Musik ist eher neuartig“
Das lässt eine sehr lange Aufführung vermuten. Auf was dürfen sich die Zuhörer einstellen?
Markus Schwaiger: Musikalisch fühle ich mich in der späten Romantik wohl. Meine Musik ist eher neuartig und weniger klassischen Elementen aus bekannten Symphonien zuzuschreiben. Die gesamte Symphonie ist auf zirka 50 Minuten angelegt. Zu Beginn der Aufführungen im März werden wir den Zuhörern die biblische Gestalt der Miriam vorstellen und auch meine Gedanken und Beweggründe für dieses besondere Werk erzählen.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH