Schmetterlinge im Fünfseenland
Treffen der Schutzgemeinschaft Aubachtal
Eine Raupe, die in Gefahrensituationen eine Schlange nachahmt oder ein Nachtfalter, der wie ein trockenes Blatt aussieht – bei der nächsten Mitgliederversammlung des Vereins Schutzgemeinschaft Aubachtal, am Donnerstag, 11. April, um 20 Uhr, im Toerringstüberl des Schlossbräustüberls Seefeld, wird der Schmetterlingexperte Klaus Gottschaldt über „Schmetterlinge und ihre Lebensräume im Fünfseenland“ referieren. Der Gilchinger ist Mitglied der Münchner Entomologischen Gesellschaft und der Starnberger Kreisgruppe des Landesbundes für Vogelschutz.
In seinem Vortrag gibt er einen Überblick über das Vorkommen der Schmetterlinge in unserer Region und informiert über die Entwicklung der Schmetterlingsbestände und deren Gefährdung. Außerdem wird er Interessantes über die unterschiedlichen Arten, deren bevorzugte Lebensräume sowie Pflegeempfehlungen geben. Zum Beispiel über den Randring-Perlmutterfalter, ein typischer Tagfalter in den Feuchtgebieten des Fünfseenlandes, der als stark gefährdet gilt. Nur noch selten kann man im Fünfseenland die Kupferglucke sehen. Der Nachtfalter gilt im Alpenvorland als vom Aussterben bedroht. Das Tier erinnert an ein trockenes Blatt und galt früher als Schädling in Obstgärten. Die im Fünfseenland vorkommende Raupe des Mittleren Weinschwärmers frisst gerne an Weidenröschen. Fühlt sie sich bedroht, zeigt sie ihre großen Augenattrappen und ahmt eine Schlange nach.
Kiebitze und Eichenpatenschaften
Neben dem Vortrag gibt es einen Rückblick auf die Aktivitäten im vergangenen Jahr. Zum Beispiel über die Patenschaften für Eichen an der geschützten Allee, über die „Lesesteinhaufen“, die eine Heimat für Eidechsen und Insekten werden sollen, die Biotoppflege Blühstreifen und den Schutz der Kiebitze.
Die Schutzgemeinschaft Aubachtal gibt es seit rund 20 Jahren. Der eingetragene Verein versteht sich als Teil der Lokalen Agenda 21 in Seefeld. Der Vereinsnahme ist zugleich Programm. Die Mitglieder setzen sich für die Gewässer und die Natur im Aubachtal ein. Dabei arbeitet der Verein eng mit der Gemeinde Seefeld zusammen. Diese hat beispielsweise mehr als drei Hektar Aubachwald zwischen der Staatsstraße und dem Pilsensee erworben, damit Flachwasserbiotope angelegt werden können.
Die Schutzgemeinschaft kann auf viele Erfolge zurückblicken. Dem sieben Kilometer langen Aubach, der im Plonnermoos nahe Hochstadt entspringt und in Hechendorf in den Pilsensee fließt, wurden seine Auen zurückgegeben. Der Bachlauf ist inzwischen renaturiert. Beschattete und sonnige Bereiche wechseln sich ab, in den Flachwasserzonen haben sich neue Tier- und Pflanzenarten angesiedelt. Der Bach formt sich nun seine Uferlinien selbst und das Wasser fließt langsamer. Dadurch kann es sich besser regenerieren, bevor es in den Pilsensee gelangt. Insgesamt hat sich die Qualität des Sees nachhaltig verbessert. Dank der Initiative der Schutzgemeinschaft wurden Maßnahmen wie zwei Auffangbecken an Bächen ergriffen, so dass bei Unfällen kein Öl ins Wasser fließt. Seit 2003 haben sich Biber am Aubach angesiedelt.
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