5-Seend Wochenanzeiger Wir sind Ihr Wochenblatt für das Fünfseenland

"Relativ gesittet"

Kriminalstatistik für Gilching und Alling

Bewunderten das neue E-Polizeiauto, von links: PI-Stellvertreter Andreas Ruch, PI-Leiter Jürgen Dreiocker, Allings Bürgermeister Frederik Röder, 2. Bürgermeister Wolfgang Andre (Germering), Gilchings Bürgermeister Manfred Walter und Erich Heinz von der PI Germering. (Bild: pst)

Die Germeringer Polizei kann sich jetzt noch leiser auf Verbrecherjagd begeben. Bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2017 kamen die Polizeibeamten mit ihrem fast lautlosen neuen E-Auto ans Rathaus in Gilching gefahren. Die PI ist nämlich nicht nur für Germering, sondern auch für Gilching und Alling zuständig. Das umweltfreundliche Gefährt verstärkt jetzt die Flotte der PI Germering.

Parallel zum Anstieg der Bevölkerung sind 2017 auch die Straftaten angestiegen und zwar um 5,3 Prozent auf 2203 in Germering, Gilching und Alling, berichtete der Leiter der Polizeiinspektion Germering, Jürgen Dreiocker.  Umso beachtlicher, dass sich die Erfolge der Polizeibeamten trotzdem sehen lassen können.

Das selbstgesteckte Ziel der PI - nämlich die Aufklärungsquote zu steigern - konnte erfüllt werden. "Bis 2014 lag die Quote der PI Germering stets zwischen sechs und acht Prozentpunkten hinter der oberbayerischen Aufklärungsquote zurück", erinnerte sich Dreiocker. Dank großer Hartnäckigkeit bei der Bearbeitung von Fällen konnte die Quote von 2,7 auf 63, 9 Prozent gesteigert werden.

666 Straftaten in Gilching

Insgesamt gesehen sind Gilching und vor allem Alling sehr sicher. "Bei uns geht es noch relativ gesittet zu", versicherte PI-Stellvertreter Andreas Ruch. Gilching (3571) und Alling (1252) weisen beide eine "weit niedrigere Häufigkeitszahl als der bayerische Durchschnitt auf", freute er sich. Bayernweit beträgt die Häufigkeitszahl 4533.

Insgesamt gab es in Gilching 666 Straftaten (2016: 640) und im kleinen Alling 48 (53). Die Liste der einzelnen Delikte führen in Gilching "Vermögens- und Fälschungsdelikte" mit 147,  "Straßenkriminalität" mit 140 und  "Diebstahl" mit 137 Fällen an. Es gab 118 Sachbeschädigungen und 113 Betrüge. 17-mal wurde in Wohnungen eingebrochen. "Wir hatten rege Täter in Gilching". Immerhin konnte ein Tatverdächtiger erwischt werden. In diesem Zusammenhang empfahl Ruch "Anrufen, wenn etwas verdächtig vorkommt". Von den 48 Allinger Straftaten konnten 69 Prozent aufgeklärt werden. Die Diebstähle und Straßenkriminalität machen hier fast die Hälfte aller Delikte aus.

Sorgen bereiten nach wie vor die Radldiebstähle. 30,7 Prozent der Diebstähle im gesamten Zuständigkeitsgebiet gehen auf Radldiebe, gefolgt von Ladendiebstählen (12,2 Prozent). Der Gesamtbeuteschaden lag bei 100.000 Euro.

Mit Marihuana erwischt

Was Rauschgift betrifft, so wurden 55 Gilchinger und drei Allinger mit verbotenen Suchtmitteln erwischt. Die meisten mit Marihuana. Andere Drogen wie beispielsweise "Crystal Meth" wären in der Region kein Thema, so Ruch. Erfreulich sei, dass der Anteil der Kinder und Jugendlichen von 39 auf 27 Prozent gesunken sei. Ein Grund seien die Präventionsveranstaltungen an den Schulen, vermutete Ruch.

Dafür musste die Polizei zehn Prozent mehr Gewaltdelikte bei den Jugendlichen feststellen. "Diese Entwicklung werden wir im Auge behalten", versprach Ruch. Derzeit würde sich der Jugendbeamte der Polizei mit den Streetworkern austauschen und es gibt "Gefährderansprachen", um potenzielle Gewalttäter im Vorfeld zu ermahnen.

"Täglich erleben wir, dass Geld für Waren aus Fake-Shops gezahlt wurde, die nie ankommen". Den Schnäppchenjägern rät Ruch: "Wenn die Preise zu gut sind, sollte die rote Warnlampe angehen".

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt