"Planungsstufe 0"
Kreistag informiert über geplantes Gymi
„Ich hätte mir gewünscht, bereits einen Schritt weiter zu sein“, erklärte Landrat Karl Roth. Er hatte Kreisräte, aber auch den Herrschinger Gemeinderat zu einer Sondersitzung in das Starnberger Landratsamt geladen. Einziger Tagesordnungspunkt: Sachstand zum Gymnasium Herrsching.
Der Landkreis möchte die Schule im Westen des Landkreises errichten, um die Bildungslandschaft im Landkreis abzurunden. Rund 800 Schüler sollen einmal in das vierzügige Gymnasium gehen können. Die Bürgerinitiative, die sich vehement für die neue Schule eingesetzt hatte, hätte eigentlich den Neubau an der Mühlfelder Straße Richtung Andechs schon längst einweihen wollen, aber so schnell geht es nicht. Bei den Planungen gibt es immer wieder neue Hürden zu bewältigen, die das Ganze verzögern. Verkehrsmanagerin Susanne Münster und Architekt Markus Thurnher gaben dazu einen Sachstand. Auf Detailfragen konnten sie nicht antworten. Man stehe quasi noch ganz am Anfang „Planungsstufe 0“, so Münster.
Es gibt mehrere Probleme. Zum Einen muss zuerst die verkehrliche Anbindung geregelt sein, bevor der Schulbau begonnen werden kann. Dazu wird ein Kreisverkehr geplant. Die Zu- und Abfahrten sowie der Straßenverlauf müssen sowohl von Schulbussen als auch von den Schülern und Radfahrern sicher genutzt werden können. Die 1,4 Millionen Euro für dieses Projekt möchte der Landkreis nicht alleine tragen. Das Staatliche Bauamt soll davon überzeugt werden, dass hier nicht nach dem Verursacherprinzip abgerechnet werden soll, denn der Kreistag ist überzeugt, dass die neue Verkehrsführung der Allgemeinheit zu Gute kommen wird. Geplant ist, dass der Kreisverkehr im Sommer 2018 gebaut werden soll. Die Entwürfe für die Straßenführung an der Staatsstraße könnten dann ebenfalls durch sein.
Bereits Ende diesen Jahres hofft der Landkreis, dass über die Herausnahme von geschützten Landschaftsflächen, die auf dem geplanten Baufeld liegen, entschieden wird.
Wird der Bau ein Forschungsvorhaben?
Dann gibt es noch eine weitere Unklarheit. Der Landkreis hatte beantragt das Gymnasium als Forschungsvorhaben der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) errichten zu lassen. Dadurch könnten Planungsleistungen ohne eine aufwendige Ausschreibung vergeben werden. Das Ganze würde noch dazu von der DBU gefördert werden. Über die Zulässigkeit habe die Vergabestelle der Obersten Baubehörde nicht entschieden. Solange könnten noch keine Baupläne präsentiert werden, bedauerte Thurnher.
Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, beschloss der Kreistag im Falle einer Ablehnung ein Vergabeverfahren einzuleiten.
Auch der Herrschinger Gemeinderat kommt mit seinem Bebauungsplan für das Gebiet nicht weiter. Er braucht dazu eine Entwurfsplanung mit Gebäudehöhen, Geschoss- und Grundflächen.
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