Partner aus Chatra
Indischer Bürgermeister zu Gast in Herrsching
Ein wenig gewundert hat sich Thakurdas Mallick schon über seine Partnergemeinde Herrsching am Ammersee. Alles sei sehr ruhig, nett und sauber, erklärte der Bürgermeister aus dem westbengalischen Chatra. Denn in seiner Gemeinde, die aus sieben Dörfern und 30.000 Einwohnern besteht, spielt sich ein buntes quirliges Leben auf der Straße ab. Zum ersten Mal hatte Mallick seine Partnergemeinde besucht. Die Partnerschaft zwischen Herrsching und dem indischen Chatra besteht zwar seit 1996, wegen der großen Entfernung sind offizielle Besuche eher selten. Umso mehr freute sich Bürgermeister Christian Schiller, dass es endlich geklappt hatte. Begleitet wurde Mallick von Subramanian "Raju" Venkat Raman vom Kolkata Trust für Human Development, der die deutsch-bengalische Übersetzung übernommen hatte. Die beiden hatten mit den Mitarbeiterinnen der Herrschinger Indienhilfe, Marion Schmid und Claudia Wiefel, in Bonn an der Konferenz für deutsch-asiatische Städtepartnerschaften teilgenommen. In Herrsching gab es ein interessantes Besuchsprogramm für den Partner aus Chatra, zu dem auch die Landtagsabgeordnete Ute Eiling-Hütig gekommen war. Vorsitzende der Indienhilfe, Elisabeth Kreuz, berichtete über die Projekte des Vereins. Viele von ihnen setzen sich gegen Kinderarbeit ein. Rund 300.000 Euro an Subventionen und Spendengeldern muss der Verein jährlich dafür aufwenden. Das Indienhilfeteam stellte seinen Weltladen und seine Bildungsprojekte in der Einen-Welt-Station vor. Gemeinsam mit den Partnern darunter 2. Bürgermeister Hans-Jürgen Böckelmann, der mit seiner Frau Regine bereits in Chatra war, wurden Erfahrungen ausgetauscht.
Hilfsprojekte für Chatra
Ein großes Problem in Chatra ist beispielsweise das arsenverscheuchte Trinkwasser. Hier engagieren sich die Herrschinger in einem Trinkwasserprojekt. „Das ist für uns sehr wichtig“, freute sich Mallick. Besonders interessant war für ihn deswegen auch der Besuch der AWA (Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe). Aber auch die Inninger Montessori-Schule und das Christoph-Probst-Gymnasium standen auf der Besuchsliste von Mallick. Beide Schulen engagieren sich bereits seit Jahren in Hilfsprojekten für Chatra. Dem Gast wurden aber auch die weniger glänzenden Seiten der Gemeinde gezeigt. Er besuchte die Herrschinger Tafel, an der bedürftige Bürger Lebensmittel bekommen.
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