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Neue Integrierte Leitstelle

Spatenstich in Gernlinden ist für 2023 geplant

Die Baufahrzeuge warten schon auf den Startschuss. (Bild: pst)

Der langgestreckte Bau an der Münchner Straße gegenüber dem Landratsamt Fürstenfeldbruck wirkt unscheinbar. Nur am Eingang weist ein kleines Schild darauf hin, dass sich hinter den Fenstern und Türen seit 2007 ein für die Landkreise Fürstenfeldbruck, Starnberg, Dachau und Landsberg extrem wichtige Einrichtung befindet, die zur kritischen Infrastruktur gehört: Die Integrierte Leitstelle (ILS). Hier laufen alle Notfallanrufe aus den vier Landkreisen über die 112 ein. Die ILS alarmiert zuständige Rettungsdienste sowie Feuerwehren und steuert die Einsätze. Im vergangenen Jahr sind in dieser viertgrößten Rettungsleitstelle Bayerns etwa 200.000 Anrufe eingegangen und 80.000 Notfalleinsätze wurden koordiniert.

Der Zweckverband für Rettungsdienste und Feuerwehralarmierung ist der Träger der ILS. Verbandsvorsitzender ist der Fürstenfeldbrucker Landrat Thomas Karmasin. Sein Stellvertreter ist Stefan Frey, Landrat in Starnberg. Das Verbandsgebiet hat 635.000 Einwohner, die in 84 Gemeinden leben. Durch das Wachstum in den vier Mitgliedslandkreisen ist die ILS an ihre räumlichen Grenzen gestoßen. Die Mitgliedslandkreise haben deswegen einen Neubau der Integrierten Leitstelle durch den Zweckverband beschlossen. Ein passendes Grundstück hat der Zweckverband bereits 2020 erworben. Es liegt im neuen Gewerbegebiet an der August-Rasch-Straße in Gernlinden (Gemeinde Maisach). Die Kosten werden sich laut Vorplanung auf 44,5 Millionen Euro belaufen. Darin ist ein Puffer von 3,3 Millionen Euro enthalten. Der Zweckverband wird für den Bau Kredite aufnehmen. Zins und Tilgung werden über die jährlichen Zweckverbandsumlagen in den vier Landkreisen finanziert. Wie hoch die Anteile sein werden, wird auf Grundlage der Einwohnerzahlen berechnet. In Starnberg sind es beispielsweise 21,65 Prozent und damit sind laut Prognose mehr als eine halbe Million Euro im Jahr ab 2025 zu zahlen. Eventuell könnte die Summe durch Förderungen reduziert werden.

2025 soll der Betrieb losgehen

Die Entwurfsplanung wird diesen Sommer vorgestellt werden. Im Frühjahr 2023 ist der Spatenstich geplant. Ende 2024 soll die neue Integrierte Leitstelle fertig sein und der für ein halbes Jahr anberaumte Probebetrieb und die Übersiedelung können beginnen. Mitte 2025 könnte die neue Einrichtung dann endgültig in Betrieb gehen.

Das dreigeschossige, 14 Meter hohe Gebäude, wird hohe Standards erfüllen. Flexible Raumkonzepte lassen verschiedene Nutzungsmöglichkeiten auch später zu. Es gibt sogar eine Erweiterungsmöglichkeit, falls das Gebäude zu klein werden sollte. Photovoltaik und Dachbegrünung sowie E-Ladestationen sind geplant, Grundwasser soll zum Heizen und Kühlen verwendet werden und über eine Zisterne könnte das Regenwasser für die Gartenbewässerung genutzt werden.

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