Neue Flächen und Parkplätze
Gewerbetreibende äußern Wünsche an die Gemeinde
Fahrschule, Supermarkt, Würstlbude, Café, Hundesalon, Schmuckgeschäft – zu Beginn der Veranstaltung in Weßling wurden Fotos von örtlichen Gewerbebetrieben über den Beamer abgespielt. Es war nur eine kleine Auswahl.
"Viele Schätze"
„Wir haben ganz viele Schätze in der Gemeinde, von denen man gar nichts weiß“, sagte Gewerbereferentin Christina Mörtl-Diemer, die gemeinsam mit der Gemeinde zu einem „Kick-Off-Meeting der Gewerbetreibenden" in den Pfarrstadel eingeladen hatte. Ziel war es, die Wünsche und Ideen des Gewerbes zu erfahren, so Bürgermeister Michael Sturm. Er hat selbst ein Unternehmen in der Gemeinde, deswegen liegt im das Gewerbe besonders am Herzen. Mörtl-Diemer zählte einige Projekte auf, mit denen das Gewerbe in der Gemeinde auf sich aufmerksam machen könnte. So könnten verkaufsoffene Sonntage oder Kamingespräche realisiert werden, Co-Working-Arbeitsplätze für Startups etabliert, Handwerkertage, Firmenprofile erstellt und Tage der offenen Türe organisiert werden. „Auch ein gut funktionierendes Netzwerk kann ohne Kommunikation nicht bestehen“, erklärte Mörtl-Diemer.
Da in den vergangenen zehn Jahren rund 50 Prozent mehr „Einpendler“ in die Gemeinde kämen, forderte sie einen verbesserten Öffentlichen Personennahverkehr und günstigen Wohnraum. Matthias Selmer vom Weßlinger Reisebüro kritisierte den schlechten Handyempfang und langsame Internetverbindung. Glasfaser würde Abhilfe schaffen, doch es sei utopisch, „dass wir es alle in fünf Jahren haben“, stellte Christoph Winkelkötter von der Gesellschaft für Wirtschaft und Tourismus klar.
Handwerk? Hightech?
Damit Investitionen für Betreiber lukrativ werden, empfahl er Standortgemeinschaften zu bilden. Georg Reik, der ein Elektrogeschäft in der Hauptstraße leitet, wollte wissen, wie es um neue Gewerbeflächen für Handwerker bestellt sei „oder soll nur Hightech angesiedelt werden?“. Er könne sich beispielsweise einen Handwerkerhof im Argelsrieder Feld vorstellen. Für Stefan Hartmann, der eine Apotheke in Weßling hat, hat die Umfahrungsstraße einen Einbruch beim Umsatz gebracht. „Wir leben vom Durchgangsverkehr“, erklärte er. Mehr Parkplätze für Kunden seien notwendig, auch um mit Serviceleistung gegen den immer stärker werdenden Internethandel anzugehen.
Uwe Jennerwein, Bezirksgeschäftsführer vom BDS (Bund der Selbstständigen – Gewerbeverband Bayern) möchte den örtlichen Gewerbeverband wieder beleben. Derzeit hat die Gemeinde sechs Mitglieder. Seit 20 Jahren ist auch die Gemeinde dabei. Sobald die vier Kandidaten für den Vorstand gefunden seien, könne man loslegen. Neben dem Netzwerk und dem überregional tätigem Trägerverband werden die Stellungnahmen des Gewerbeverbands bei Planvorhaben gehört, zählte Jennerwein die Vorteile auf. Weitere Anregungen waren ein Schilderkonzept, um auf Geschäfte jenseits der Hauptstraße hinzuweisen, eine optische Aufwertung der Verkehrskreisel als Visitenkarte der Gemeinde und mehr Sauberkeit auf den öffentlichen Flächen, um Weßling als attraktiven Aufenthaltsort zu etablieren.
Die nächsten Kick-Off-Veranstaltungen sind für das Argelsrieder Feld im Pfarrstadl am Donnerstag, 24. September, 19 bis 21 Uhr. Für Oberpfaffenhofen am Dienstag, 6. Oktober, im Vereinsheim Oberpfaffenhofen. Für das Gewerbe am Flughafen am Donnerstag, 22. Oktober, im Pfarrstadel und für Hochstadt am Mittwoch, 18. November, im Freizeitheim, Riedbergweg 19. Anmeldung unter bgmbuero@gemeinde-wessling.de oder unter Telefon (08153) 404-40.
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