"Müll ist doof"
Herrschinger Parks werden schöner
„Schlag mir den Bauch voll“, fordert ein comicartig gezeichneter Abfallbehälter. Andere schreien: „Ich habe Hunger“, „No go – Coffee to go“ oder „Müll ist doof“. Mit großer Fantasie haben die Schüler der Christian-Morgenstern-Volksschule in Herrsching Plakate gemalt. Diese sollen jetzt in DIN-A-3-Größe als Aufkleber auf die Mülleimer der Herrschinger Grünanlagen geklebt werden. Auch an den Eingängen zu den Parks sollen solche humorvollen Aufforderungen gleich zum Umweltschützen auffordern. Auf diese Weise hofft der Gemeinderat, die Parkbesucher zum ordentlichen Müll entsorgen zu bewegen. In den letzten Jahren glichen die Herrschinger Parks vor allem in den Sommermonaten eher einer Müllhalde als einer gepflegten Gartenanlage, kritisierten die Gemeinderäte in ihrer letzten Sitzung. Vor allem der Kurpark war von den vielen Besuchergruppen stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
Damit die Parks attraktiver und sauberer werden, hatte der Herrschinger Gemeinderat im vergangenen Jahr einen „Runden Tisch Grünanlagen“ eingerichtet. Dieses Gremium, an dem neben Gemeinderäten, Bauhof, Jugendpflegern auch der Jugendbeirat beteiligt war, sollte Lösungsmöglichkeiten entwickeln.
Tonne für Pizzakartons
Die Ergebnisse wurden dem Gemeinderat in seiner letzten Sitzung präsentiert. Das Gremium empfahl an drei neuen Standorten Mülltonnen aufzustellen und zwar zwischen Seewinkel und Bahnhof, Kurpark und Goethehaus sowie Tankstelle und See. Ein großes Problem sind die weggeworfenen Pizzakartons, die die Müllbehälter verstopfen würden. Auch dafür hat der „Runde Tisch“ Ideen entwickelt. So könnte eine Pappkartontonne aufgestellt werden, in die die alten Pappen geworfen werden könnten und gegen die achtlos weggeworfenen Flaschen würde eine Pfandflaschen-Sammelstelle helfen. Bevor alles realisiert werden kann, soll die Verwaltung sich in anderen Kommunen erkundigen wie diese mit dem Müllproblem umgehen.
Außerdem beschloss der Gemeinderat ein Konzept zu entwickeln, um die Besucher zu den beliebten Attraktionen am Ammersee zu leiten. Analog zu den Muscheln am Jakobspilgerweg könnten auch in Herrsching Symbole angebracht werden, denen die Ausflügler nur folgen müssten, um zur Segelschule, zum Beachvolleyballplatz, zum Dampfersteg, der Minigolfanlage oder zu den Restaurants geleitet zu werden. Ein „Schilderwald“ soll aber nicht entstehen, waren sich alle einig.
Gemauerte Feuerstelle
Außerdem wünschen sich die Jugendlichen einen zweiten Grillplatz. Zwischen dem Gemeindesteg am Ammersee und dem Segelclub sollte die neue gemauerte öffentliche Feuerstelle errichtet werden. Grundsätzlich war das Ratsgremium dafür, allerdings müssen zuerst die Seebehörden zustimmen. „Die waren bisher dagegen“, so Bürgermeister Christian Schiller, der einen neuerlichen Vorstoß wagt. Der Jugendbeirat hatte den Antrag gestellt, da die Feuerstelle im Seewinkel an Reservierungen gebunden sei.
Eine weitere Forderung aus dem „Runden Tisch Grünanlagen“ ist zusätzliches Licht im Bereich des Jugendhauses „Stellwerk“ und Bahnhof.
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