5-Seend Wochenanzeiger Wir sind Ihr Wochenblatt für das Fünfseenland

Modern statt marode

Stadt macht den Weg frei für "Moosaik"-Projekt

Die Cousins Rudolf (links) und Robert Houdek vor einem alten Firmenschild. Sie haben im Gewerbegebiet viel vor. (Bild: Moosaik/Christine Dempf)

Der Weg ist frei für ein neues Stadtviertel als Ersatz für das marode Gewerbegebiet am Starnberger Ortseingang. Der Bauausschuss hat die Pläne der Starnberger Unternehmerfamilie Houdek einstimmig gebilligt. Nun kann das Verfahren in die nächste Runde gehen.

Große Chance

„Moosaik - das verbindende Quartier“ heißt das ehrgeizige Projekt, das viele als große Chance für die Stadtentwicklung sehen. Ein bunter Mix an Nutzungen anstatt der bisherigen Monokultur soll als Leitlinie dienen: von innovativen Gewerbebetrieben und Handwerkern über Gastronomie und Dienstleistern bis hin zu öffentlichen Einrichtungen, Rettungsstellen und Wohnraum. Die Autos sollen in Tiefgaragen verschwinden und das gesamte Areal durchgrünt sein. Die Houdeks beteuern ihrerseits immer wieder, nicht irgendwas und irgendwie bauen zu wollen, sondern zugunsten der Stadtentwicklung architektonisch hochwertig und ökologisch nachhaltig.

Viele Nachbarn im Boot

Seitdem die Unternehmerfamilie vor knapp einem Jahr mit ihren Plänen an die Öffentlichkeit gegangen ist, hat sich viel getan. Quasi mit einem Masterplan für die Aufwertung des gesamten Gewerbegebiets bis hin zum Bahnhof Nord geht das Vorhaben weit über einen Ersatzbau für die ehemalige Houdeksche Wurstfabrik hinaus. Mittlerweile ist ein weiteres Firmengelände Teil des Projekts. Vor vier Jahren ist das Untenehmen „Baasel Lasertech“ nach Gilching umgezogen. Seither wurde viel über die bestmögliche Weiternutzung des brachliegenden Standorts diskutiert. Ebenfalls mit im Boot ist die Familie Hauser, die ihre Grundstücke in das Projekt einbringt, aber weiterhin deren Eigentümerin bleibt. Zudem ist es der Investorengruppe um die Houdeks gelungen, weitere benachbarte Grundstücke aufzukaufen. Das marode Gewerbegebiet galt seit Jahren als Sorgenkind der Stadt. Eine Visitenkarte ist der desolate Stadteingang mit seinen in die Jahre gekommen Gebäuden wahrlich nicht. Das könnte in ein paar Jahren ganz anders sein – wenn alles gut läuft, kann das neue Quartier 2028 eingeweiht werden.

Nicht das erste Mal

Es ist nicht das erste Mal, dass unter dem Namen Houdek entscheidende Akzente für die zukünftige Entwicklung Starnbergs gesetzt werden: Die Houdeks waren 1962 die Ersten, die mit dem Bau ihres Firmensitzes an der Petersbrunner Straße den Grundstein für das Gewerbegebiet am Moos angestoßen haben. Ende der 1990er Jahre wurde die Wurstproduktion eingestellt und aus Platzgründen nach Nordbayern verlagert. Seitdem stehen die alten Hallen mehr oder weniger leer. Heute leiten das nach wie vor in Starnberg ansässige Unternehmen Rudolf und Robert Houdek, die Söhne der beiden Gründerväter.

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt