5-Seend Wochenanzeiger Wir sind Ihr Wochenblatt für das Fünfseenland

Mit Graffiti gegen Müll

Waldtiere mahnen an der Mukuna-Wand

Mit dem Specht auf "du" - Mukuna-Leiterin Verena Nieder. (Bild: pst)

Seit ein paar Tagen ziert die vormals weiße Wand vor dem Mukuna-Waldkindergarten hinter dem ehemaligen Rathaus in Gilching ein buntes Gemälde, das verschiedene Waldtiere wie Dachs, Fuchs, Reh, Specht und Marienkäfer zeigt. „Mit dem Bild wollen wir das Bewusstsein für die Natur im Wald schärfen“, erklärt Pädagogin Verena Nieder. Immer wieder finden die Kinder und Pädagogen des Waldkindergartens im Wald am Steinberg Müll. „Bis zu 60 Liter Müll haben wir schon eingesammelt“, ärgert sich Nieder.

Um der zunehmenden Verschmutzung der Wälder durch „respektlose Erholungssuchende“ entgegen zu wirken, soll jetzt das Waldbild Lust auf Umweltschutz machen und auf kreative Weise zur Einsicht bewegen. Als Künstler hatten die Mukuna-Pädagogen die Street-Art-Künstler, den Gilchinger „Lando“ und „Loomit“ gewinnen können. Die beiden hatten in der Gemeinde bereits den Zeitreise-Tunnel gestaltet. An zwei Tagen sprayten die Künstler die Garagenwand und die angrenzende Mauer an. Die farbenfrohen Tiere mit ihrem 3-D-Effekt locken viele Spaziergänger an, die bewundernd vor der neuen Szenerie stehen bleiben. Hoffentlich gehe die Rechnung auf und das Projekt „Mit Graffiti gegen Müll“ ist erfolgreich, so Nieder, denn der Unrat würde Wald, Mensch, Tier und Grundwasser gefährden.

So einfach ist es Müll zu sammeln

Nicht alle Spaziergänger sind Müllsünder. „Auch viele andere Gilchinger sammeln dort freiwillig Müll“, lobt Nieder. Sie hat selbst bereits auf einem kleinen Plakat skizziert, wie einfach es ist, den Müll wieder mitzunehmen. Erholungssuchende sollen ihre Flaschen und Verpackungen in mitgebrachte Müllbeutel stecken, Zigarettenkippen sollten in kleine Taschenaschenbecher wandern und alles dann im Rucksack wieder nach Hause getragen und dort ordnungsgemäß entsorgt werden. „So einfach ist das – Danke ihr Helden, eure Waldfreunde“, steht auf dem Plakat.

Die Kinder würden überhaupt nicht verstehen, wie man die Natur nur so mit Müll belasten könne, erklärt Nieder. Im Waldkindergarten lernen die Kinder Respekt vor der Natur. Sie erleben die Jahreszeiten, nutzen Naturmaterialien zum Spielen und entdecken Tierspuren sowie eine große Anzahl an Insekten und kleinen Tieren. In der Mukuna-Werkstatt oder am Waldplatz können Kinder darüber hinaus mit Kunst- und Werkmaterialien arbeiten. Regelmäßig finden Waldkreise statt.

Gegründet wurde die Mukuna-Werkstatt im Jahr 2010 von Julia Fehenberger, Verena Nieder und Stefan Dittlein. Seit September 2015 ist sie als gemeinnützige Unternehmergesellschaft organisiert. 2015 ist Gilchings erster Waldkindergarten dazu gekommen. Mukuna ist übrigens die Kurzform für "Musik, Kunst und Natur".

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt