Mit 85 voll im Leben
Für Schwester Constantia ist „Ruhestand“ ein Fremdwort
An ihrem 85. Geburtstag hat sich Schwester Constantia Wurm in Gilching zu einem Geburtstagskaffee mit ihren Geschwistern Benedikta Padberg und Stilla Stölzle, Familienangehörigen sowie dem Gilchinger Pfarrer Franz von Lüninck getroffen und alte Zeiten Revue passieren lassen. 30 Jahre lang hat sie als Krankenschwester in der orthopädischen Klinik München gearbeitet und 14 Jahre lang in der Universitätsklinik. Die Ordensschwester der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul lebt seit dem Jahr 2000 im Alten- und Pflegeheim Waldsanatorium. Langweilig ist ihr dort nicht, denn sie ist vollauf mit diversen Tätigkeiten beschäftigt.
Hore und Rosenkranz
Um 7 Uhr morgens spielt sie zum Gottesdienst Orgel in der hauseigenen Kapelle. Anschließend hilft sie bei der Pflege der pflegebedürftigen Mitschwestern. Viel Zeit und Zuwendung schenkt sie den betagten Nonnen. Die kommt im eng getakteten Pflegealltag oft zu kurz. Den ganzen Tag über widmet sich Schwester Constantia der Betreuung ihrer Mitschwestern. Zur Mittagshore um 11 Uhr, nimmt sie die Nonnen im Rollstuhl mit in die Kirche, nachmittags geht es mit denen, die keinen Besuch bekommen, in den Park. Rosenkranz, Mittagessen, Kaffeetrinken, weitere Gebete, Abendessen und dazwischen Hilfe beim Toilettengang und beim Umziehen für die Nacht – alles macht Schwester Constantia mit Hingabe. Schwerkranke oder Sterbende besucht sie auf ihren Zimmern, bleibt und betet auf Wunsch mit ihnen. Wenn sie ihren Schützlingen eine Gute Nacht gewünscht hat, dann bleibt der Klosterschwester ein wenig Zeit, um fernzusehen oder die Noten für den nächsten Tag herzurichten. Gegen 22.30 Uhr geht Schwester Constantia ins Bett. Es ist ein erfülltes Leben, voller Zufriedenheit. „Ich bin so dankbar über alles“, freut sie sich.
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