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Luftballon als Handymast

Höhensimulation zeigt die optische Wirkung

Ein roter Luftballon wurde in die Höhe gelassen, um zu erkennen wie ein Mobilfunkmast gesehen werden kann. (Bild: Lechermann)

Der schlechte Handyempfang in der Gemeinde Weßling wird in diesem Jahr ein Ende haben. Die Mobilfunkbetreiber haben sich gemeinsam mit der Gemeinde bereits auf Standortsuche gemacht. Angesichts des steigenden Mobilfunkbedarfs, der auch in der S-Bahn gedeckt werden soll, aber auch weil der bisherige Standort auf dem Dach der „Post“ wegen des Abrisses weggefallen ist, wurden neue Möglichkeiten gesucht.

Die Alternativen wurden in einer Voruntersuchung geprüft und es gibt auch bereits eine Variante, die der Gutachter der Gemeinde, Hans Ulrich, favorisiert. Er hatte die Vorschläge der Mobilfunkbetreiber auf ihre Funknetzabdeckung und die Strahlenbelastung überprüft. Ob sich die hohen Masten nicht allzu negativ auf das Ortsbild auswirken werden, das hat der Gemeinderat in einer dreistündigen Wanderung durch die Gemeinde untersucht. Mit dabei war eine lange Leine und Luftballons, die in der jeweiligen Höhe, die ein Mobilfunkmast einmal haben könnte, in die Höhe steigen gelassen wurden. Die mit Gas befüllten Ballons wurden auf dem Adelberg bei Oberpfaffenhofen und im Stocket losgelassen. Dann entfernte sich die Gruppe, um die Wirkung von allen Seiten aus näherer und weiterer Entfernung zu begutachten. Dabei gab es einige Überraschungen. Während der Luftballon von der einen Seite dank großer Bäume kaum sichtbar war, stand er auf der anderen Seite plötzlich fast schon ganz alleine in der Landschaft, was natürlich für das Ortsbild nicht schön ist. Hier konnte aber eine Lösung gefunden werden. Der Standort wurde tiefer in den Wald verlegt und die Höhe des künftigen Masten um vier Meter auf 40 Meter reduziert. „Für den Ortsteil Weßling gab es zwar keine optische Veränderung, für Oberpfaffenhofen allerdings eine deutliche Verbesserung bei gleicher Funktionalität“, freute sich CSU-Gemeinderat Andreas Lechermann. Der Verbesserungsvorschlag wurde an den Gutachter und die Netzbetreiber weitergeleitet.

Digitale Informationen

Am Ende der Wanderung kam der Gemeinderat zu dem Schluss, dass der Standort Stocket weniger geeignet erscheint. Hier müsste ein weiterer Mobilfunkmast am Vereinsheim Oberpfaffenhofen errichtet werden, um eine optimale Abdeckung für den Handyempfang in der Gemeinde zu erzielen. Über die endgültigen Mobilfunkstandorte soll in einer der nächsten Sitzungen entschieden werden. Dazu gab es Gespräche mit dem Gutachter, dem Luftfahrtbundesamt und den Netzbetreibern.

Angesichts des Corona-Lockdowns können die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde allerdings höchstens in einer digitalen Informationsveranstaltung über das Vorhaben erfahren, bedauerte Bürgermeister Michael Sturm. Aber auch bei einer solchen könnten Fragen gestellt werden. Eine Präsenzveranstaltung ist derzeit wegen der Ansteckungsgefahr nicht erlaubt.

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