"Leto" heißt Sommer
Ausstellung im Weßlinger Pfarrstadel
Für ihre zweite Ausstellung im Pfarrstadel haben sich die Künstler aus dem russischsprachigen Raum das Motto „Leto“ gegeben. „Leto“ heißt nicht nur „Sommer“ auf russisch, sondern soll auch die Abkürzung für „Liebe“, „Emotionen“, „Träume“ und „Originelles“ sein.
Neun Künstler aus den Staaten der ehemaligen UDSSR wie Kasachstan, Sibirien, Russland, Ukraine stellen in Weßling ihre Werke aus. Dazu gibt es ein interaktives Rahmenprogramm. Es sind ausgefallene Werke, die teilweise die Handschrift der osteuropäischen Kultur erkennen lassen, die an den Wändern des Pfarrstadels hängen. Als einziger lebt Valerij Sluschenkov in Weßling. Seine Fotomotive findet er am – sich je nach Jahreszeit und Wetter – wandelbaren See.Die gelernte Textildesignerin Irina Lupyna kombiniert beispielsweise Nähmaschine mit Malpinsel. Auf Leinen oder Baumwolle bilden dicke Nähte und Fransen die Konturen ihrer Bäume und Pflanzen. Marina Pospelova-Ezhevskaya hat eine ganze Menagerie an Tieren auf die Leinwand gebannt. Giraffen, Bären und andere Tiere tummeln sich auf ihren Bildern. Die filigranen, verspielten und in Pastelltönen gehaltenen Szenerien von Soja Kamenskaja erinnern an ein russisches Märchenbuch. Mit kräftigem Pinselstrich und strahlenden Farben malt Nikolai Taidakov seine abstrakten großformatigen Gemälde. Juriy Becker haben malerische Szenerien in der Mongolei, aber auch oberbayerische Landschaften für seine Aquarelle inspiriert. An Ikonen erinnern die schwarzen, goldenen, weißen und wahlweise roten, gelben oder blauen Bilder von Veronika Spleiss. Im Kontrast dazu stehen die Aktbilder von Natalia Zurakowska, die eine heitere, karikatureske Ausstrahlung haben. Zwischen den Bildern hat Tanja Borushko ihre Keramiken platziert. Es sind archaisch anmutende Gefäße, die mit ihren erdigen Farben ein Hauch von Unendlichkeit ausstrahlen.
Opernarien und Aquarellmalen
Die Ausstellung wird durch ein kulturelles Rahmenprogramm mit Mitmachangeboten ergänzt. Am Pfingstsonntag, 9. Juni, von 13 bis 17 Uhr lädt Marina Popelova-Ezhevskaja zum Aquarellmalen ein. Um 15 Uhr gibt es einen literarisch-poetischen Kreis unter dem Motto „Pfingstrose, Pfingstfeuer, Heiliger Geist“. Am Montag, 10. Juni, wird Klavierbauer Michael Waldenmaier ab 13 Uhr ein Instrument zum Ausprobieren vor den Pfarrstadel aufstellen. Westafrikanische Trommelrhythmen möchte die Gruppe „Wasungu“ am 10. Juni, ab 16 Uhr, mit den Besuchern ausprobieren. Den Abschluss bildet am Pfingstmontag, 10. Juni, um 16 Uhr, ein Konzert mit Opernarien von Puccini und Wagner. Michael Waldenmaier möchte dabei aus Bildern und Musik ein neues musikalisches Kunstwerk kreieren.
Die Ausstellung „Leto“ ist im Weßlinger Pfarrstadel noch vom 7. bis zum 10. Juni, jeweils von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
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