Leserbrief von Dr.-Ing. Peter H. Grassmann zur Buslinie 921
Wie berichtet ging die Buslinie 921 im Dezember mit einem neuen Fahrplan an den Start. Peter H. Grassmann sendete den 5-Seen-Wochenanzeigern folgenden offenen Brief an Landrat Karl Roth zu:
Sehr geehrter Herr Landrat,
Sie haben sich immer wieder für die Verbesserung der Busverbindungen im Landkreis eingesetzt. Umso bedauerlicher ist es, dass der neue Fahrplan der Buslinie 921 von Inning nach Herrsching eher an einen Schildbürgerstreich erinnert.
Das Angebot wurde erweitert auf zweimal stündlich. Die neu ergänzte Verbindung zwischendurch - angekündigt als 30-minütiger Abstand - fährt nur 12 Minuten versetzt, dann 48 Minuten Pause. So macht diese zusätzliche Linie keinen Sinn. Zudem erreicht sie die S-Bahn in Herrsching nicht, denn die vorgesehenen zwei Minuten Übergang sind weltfremd. Auch auf der stündlichen Verbindung mit Weiterführung nun nach Weßling sind von den vier S-Bahn-Anschlusszeiten nur zwei einigermaßen akzeptabel.
Eigentlich hätte dieser Fehler auch Bürgermeister Christian Schiller (Herrsching) bemerken und korrigieren müssen. Denn ihm waren ja die Fahrpläne sicher lange vorab bekannt. Aber er, wie viele andere Bürgermeister auch, nützt meines Wissens die öffentlichen Verkehrsangebote nicht.
Auch anmerken darf ich, dass nach wie vor untertags kein 20-Minutentakt der S-Bahn von Herrsching angeboten wird. Mit teils 40-minütigem Abstand und einer Fahrzeit deutlich länger als mit dem Pkw ist das kein Angebot, das man nützt. Die Bahn verweist auf mangelnde Auslastung, eine Begründung, die ebenso wie die obige Fehlleistung zeigt, wie ortsfremd diese zentral gefällten Entscheidungen manchmal sind. Für uns als Bürger sind deshalb Landrat und die Bürgermeister besonders wichtige Vermittler und Kämpfer für die Bürgerinteressen, auch wenn sie außerhalb der unmittelbaren Entscheidungskompetenz liegen.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH