Lernen macht Spaß
Kleine Einheiten bringen mehr als stundenlanges Pauken
„Lernen“ nimmt in vielen Familien einen hohen Stellenwert ein. Das berichtete Jürgen Möller, Leiter der Akademie für Lernpädagogik aus Köln beim Vortrag „Lernen macht glücklich“ im Pfarrstadl Weßling. Veranstaltet wurde der Abend vom Förderverein der Grundschule Weßling
Der Lernakivist, der als Lehrer an mehreren Schulen unterrichtet hat, stellte anfangs die Frage: „Wer wünscht sich, dass das Familienleben entspannter wird?“ Die Antwort des Publikums war einhellige Zustimmung. Weniger Druck und mehr positive Bestärkung seien die Lösung, so Möller: „Ich war ein mittelmäßiger Schüler und hatte wenig Spaß an der Schule. Meine Eltern hatten aber hohe Erwartungen an meine Noten“, erklärte der Vater zweier Töchter. Doch für Kinder sei es schlimm, wenn sie das Gefühl hätten, dass sie ihre Eltern enttäuschten.
Doch wie macht Lernen Spaß?
Ein Ziel des Vortrages war es, den etwa 90 Zuhörern die unterschiedlichen Lerntypen und Lernmethoden vorzustellen. Kinder lernten in einer entspannten und angenehmen Atmosphäre viel leichter, konnte man erfahren. Dabei helfen Lernstrategien wie die Strukturierung des Lernstoffs. Besonders wichtig sei die Wiederholung. „ Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück“, erklärte Möller. Nach etwa einem halben Jahr sei Gelerntes ohne Wiederholung so gut wie vergessen. Wichtig sei, die sogenannten Basics wie das Einmaleins, Vokabeln in Fremdsprachen und grammatikalische Regeln regelmäßig zu wiederholen. Nicht sinnvoll sei stundenlanges eintöniges Wiederholen vor einer Prüfung. Regelmäßiges Wiederholen in kleinen Einheiten, die als Ritual in den Tagesablauf eingebaut werden sollten, sei angebrachter.
Abschließend wurden verschiedene Lerntypen vorgestellt. Möller unterschied den logisch-abstrakten, den sicherheitsliebenden, den kreativ-chaotischen und den emotionalen Lerner. Jeder Schüler hätte Anteile jeden Typs in sich, doch grundsätzlich folge jedes Kind einem Typen. Beachte man diese Disposition, könnten Lehrer und Eltern Kinder gezielter unterstützen.
Der Referent wünschte zum Ende des Vortrages allen Eltern eine Portion „heitere Gelassenheit“.
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