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Kühlcontainer aufgestellt

Gemeinde Herrsching will pietätvollen Umgang gewährleisten

Luciano Peccollo, zuständig für die Bestatter-Aufgaben der gemeindlichen Friedhöfe (links), und Bürgermeister Christian Schiller, mit dem kürzlich aufgestellten Kühlcontainer. (Bild: Gemeinde Herrsching)

Auf mehrfaches Anraten des im Gemeindegebiet Herrsching beauftragten Bestattungsunternehmens hat die Gemeinde erneut einen Kühlcontainer auf dem hinteren Parkplatz am gemeindlichen Friedhof am Mitterweg in Herrsching vorsorglich aufstellen lassen. Der Grund dafür ist, dass im Gemeindegebiet insgesamt nur drei Möglichkeiten zur Kühlung vorhanden sind.

Starker Anstieg Ende des Jahres

In Jahren ohne Pandemie sind diese drei Plätze ausreichend. Insgesamt ist die Sterberate im Jahr 2020 mit rund 300 Sterbefällen in der Gemeinde Herrsching als normal zu beziffern. Jedoch war zum Ende des Jahres ein starker Anstieg zu verzeichnen. So wurden im November und Dezember über 30 Todesfälle registriert und in den ersten beiden Wochen des Jahres 2021 bereits sieben neue Fälle. Jedoch ist der Zusammenhang mit Covid19 oft unklar, da dies auf den Unterlagen nicht immer eindeutig vermerkt ist. Grundsätzlich obliegt das Bestattungswesen der Gemeinde.

Luciano Peccollo ist zuständig für die Bestatter-Aufgaben der gemeindlichen Friedhöfe und hat die Gemeinde bereits Ende Oktober darauf aufmerksam gemacht, dass es Bedenken gibt, ob die Kühlkapazitäten reichen werden. Bereits in den Monaten November und Dezember war ein Anstieg der Sterbefälle zu verzeichnen. Die Situation hat sich dann nochmals kurz vor den Feiertagen zugespitzt. Zudem steht der Bestatter in der Pflicht, die Kommune zu informieren, wenn eine Häufung der Todesfälle zu erkennen ist. Aus diesem Grund hat sich die Gemeinde Herrsching entschieden einen Kühlcontainer zu bestellen. Nun stehen zusätzlich zehn weitere Kühlmöglichkeiten zur Verfügung. Kürzlich wurde der Container angeliefert.

Für den Notfall

"Bereits im April 2020 hat die Gemeinde auf Anraten des Bestatters einen Kühlcontainer bestellt. Dieser wurde Gott sei Dank nicht gebraucht", sagt Bürgermeister Christian Schiller. Die Mietkosten liegen bei rund 2.000 Euro je Monat. Da es damals wegen der Parkplatzsperrung am Friedhof Beschwerden gegegben habe, habe man sich diesmal für eine ausführliche Berichterstattung entschieden und bitte für die erneute Sperrung des Parkplatzes um Verständnis. Sobald sich die Situation deutlich entspanne, werde der Container entfernt und der Parkplatz wieder freigegeben. "Wir hoffen, dass wir auch dieses Mal den Container nicht nutzen müssen und die vorhandenen Kapazitäten ausreichen werden. Jedoch ist es unsere Pflicht, für den Notfall vorzusorgen. Nur so können wir einen ordnungsgemäßen und pietätvollen Umgang mit unseren Verstorbenen gewährleisten", so Schiller weiter.

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