Kleiner Abschied von großen Leuten
Vroni und Hans Maar treten vom Ehrenamt zurück
Abschied im kleinen Kreise: Die Eheleute Vroni und Hans Maar legten ihre Ämter im SV Inning nach 63 Jahren nieder. Die Übergabge der Geschenke fand Coronabedingt im kleinen Kreise statt. Eine ordentliche Grillfeier würde es aber nach weiteren Lockerungen natürlich geben, so Hans Maar. (Bild: SV Inning)
Wie schon so oft, wischte Hans Maar am vergangenen Mittwoch ein letztes Mal die vertrauten Kabinen des Fußballvereins des SV Inning. 63 Jahre lang hatten er und seine Frau Vroni viel Herzblut und Engagement in den Verein gesteckt. Hans Maar, heute 72, kickte schon als Neunähriger beim SV Inning mit und war seit jeher fester Bestandteil des Vereinslebens. Mit 17 Jahren durfte er bereits mit einer Sondergenehmigung das defensive Mittefeld neben Schamberger und Ritzer unterstützen. Seinen größten Erfolg feierte Hans 1977 in Garmisch zur oberbayerischen Meisterschaft und somit dem Einzug und Aufstieg in die Bezirksliga mit dem SV Inning. Parallel zu seiner Karriere in der Bezirksliga übernahm er 1980 kommissarisch das Amt des Jugendleiters der Abteilung Fußball und teilte 1984 erstmals die Mannschaften von den E Junioren bis zu den A Junioren ein.
Gemeinsam für den SV
Frau Vroni unterstützte nicht nur die Leidenschaft ihres Mannes, indem sie ihm stets den Rücken freihielt, sondern brachte sich auch im Verein ein. Sie wusch seit 1998 die Trikots der Fußballer. Eigentlich sei dies nur Zustande gekommen, da es immer wieder zu Verspätungen in der Rückgabe der Trikots kam. Da die heute 70-Jährige eine Frau der Tat ist, nahm sie das Problem gleich selbst in den Griff und war seither die Sauberfrau des Vereins. Zu Höchstzeiten wurden am Wochenende neun bis elf EinheitenTrikots gewaschen.
Doch nicht nur damit unterstützen sie voller Herzblut ihren Heimatverein. Gemeinsam kümmerten sie sich um die Kabinen und Instandhaltung der Ausrüstung der Fußballer. Vereinsmitglieder berichten davon, dass die Kabinen "wie das eigene Wohnzimmer der beiden" gehegt und gepflegt wurden.
Obwohl der SV Inning ein Heimathafen für die beiden Senioren ist, entschlossen sie sich dieses Jahr von ihren Ämtern und Aufgaben zurückzutreten. Kein Abschied, der unerwartet kam, da das Ehepaar dies bereits angekündigt hatte. Dennoch ein Wehmutstropfen für den SV Inning. Mit diesen beiden Menschen geht sicherlich ein kleines bisschen Geschichte des Sportvereins zu Ende.
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