Keine drückenden Masken
Erster Platz für eine Idee der Gilchinger Schülerfirma
Die Gummis an den FFP-2-Masken drücken nach einiger Zeit und sind recht unbequem. Mit einer speziellen Halterung tritt dieses Problem nicht mehr auf. „Anstatt die Maske hinter den Ohren zu tragen, wo sie unangenehm zieht, hängt man die Schlaufen der Maske bequem in den Maskenhalter ein“, heißt es in der Beschreibung für ein innovatives Produkt. Die Halterung wird dabei im Nacken getragen Die Schülerfirma „Plastability“ hat mit dieser Produktidee den ersten Platz beim virtuellen Landesfinale „Junior – Wirtschaft erleben“ als „bestes Junior-Unternehmen Bayerns“ gewonnen. Träger des Wettbewerbs ist das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln Junior gGmbH.
Plastability ist ein Team aus 16 Schülern der 11. Klasse des Christoph-Probst-Gymnasiums in Gilching. „Wir haben uns das Ziel gesetzt Ihnen den Alltag mit Kleinigkeiten zu erleichtern“, erklären die Schüler. Die Jugendlichen drucken die Maskenhalter mit 3D-Druckern aus. Es gibt verschiedene Farben und zwei Größen. Die Masken können für zwei Euro im Online-Shop „Junior Marketplace“ (https://mystudentcompany.com/iw-junior/company/plastability) bestellt werden, Hier verkaufen Junior-Schülerfirmen aus ganz Deutschland ihre originellen Produkte.
Neben der Idee hat die Jury die Nachhaltigkeit überzeugt. Das Produkt besteht aus PLA. Das ist ein Bio-Kunststoff, der aus Maisstärke und Milchsäure besteht und der das Kriterium der erneuerbaren Biomasse erfüllt. Bei der Preisverleihung lobte die Jury das Gesamtkonzept, den Entwicklungsprozess der Schüler, ihren Umgang mit Herausforderungen im Team und ihre Fähigkeit potenzielle Kunden und Investoren zu begeistern. Neben Gilching hat noch eine Schülerfirma aus Würzburg beim Landesfinale gewonnen. Auf dem zweiten Platz landete Polymagnetics aus Augsburg mit ordnenden Magnetstreifen-Sets. Bronze sicherte sich Gingko Flava aus Gröbenzell mit pflanzengefärbten Batiktextilien und Ofenanzündern aus unbehandeltem Holz.
Bundeswettbewerb am 15. Juni
Die erstplatzierten Jungunternehmer vertreten Bayern beim Junior-Bundeswettbewerb. Deutschlands beste Schülerfirma darf dann ihre Idee beim Europawettbewerb vorstellen. „Der Bundeswettbewerb findet am 15. Juni statt“, erklärte Désirée Dix vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft. Der Verein führt seit 1997 in Bayern das Projekt „Junior – Wirtschaft erleben“ durch. Grundidee ist, dass die Schüler eine Geschäftsidee entwickeln, im Rahmen des P-Seminars ein Junior-Unternehmen gründen und ein Jahr lang eigenverantwortlich leiten. Sie setzen sich dabei mit den Themen strategische Planung, Kapitalbeschaffung, Produktion, Marketing und Verkauf, Lohnzahlung und Buchführung auseinander. Beratend stehen ihnen Paten aus Schule und Wirtschaft zur Seite.
Auf das Highlight – nämlich eine Fahrt nach Berlin – müssen die Jugendlichen in diesem Corona-Jahr verzichten. Der Wettbewerb findet online statt. Dazu hatten die Jugendlichen ein Werbevideo eingereicht. Die Gruppe wird derzeit gecoacht, um für den Termin vorbereitet zu sein. Sie muss sich der Jury stellen und auf Fragen zu Geschäftsidee, Zielgruppe und anderes antworten. „Das sind exzellente Beispiele, wie Unternehmertum mit Spaß und Kreativität gelebt wird. Gerne fördern wir den Gründergeist und junge Unternehmertalente“, sagte Hans Peter Göttler, stellvertretender Vorsitzender der LfA Förderbank Bayern, die das Projekt unterstützt. Und Hubert Schurkus Vorstand des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft erklärte: „Mein Respekt gilt allen Jugendlichen, die sich von den aktuell schwierigen Umständen nicht unterkriegen lassen. Mit großem Tatendrang haben sie ihre Schülerfirmen an den Markt gebracht und ihre Unternehmen kreativ im Landeswettbewerb präsentiert“.
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