Kein Land in Sicht!
Schlamm-Umlagerung soll vor Verlandung schützen
Mit der Wasserbewegung im Starnberger See werden an dessen Ufern mehr und mehr natürliche Ablagerungen angespült - an manchen Stellen droht eine sogenannte "Verlandung" der Häfen. Damit diese weiterhin für Wassersportler und Schwimmer gleichermaßen gut erreichbar bleiben und der See nicht sukzessive verkleinert wird, rückt das Landratsamt Starnberg diese Woche mit schwerem Gerät an.
In verschiedenen Bereichen des Starnberger Sees soll mit dem Ausbaggern von Schlamm mit anschließender Verklappung im See begonnen. Verklappung im ursprünglichen Sinne bedeutet eigentlich, die Entsorgung von Abfällen in Gewässern. Wie das Landratsamt Starnberg auf Nachfrage hin mitteilte, sollen hier keinesfalls Abfälle entsorgt werden, sondern lediglich die angehäuften Schlamm- und Gesteinsmassen in manchen Häfen an eine geeignetere Stelle umgelagert werden.
Verklappung kommt von der sogenannten "Klappschute", einer Vorrichtung an Boten und Schiffen, mit der Baggergut vom Schiff entladen werden kann, ohne weitere Hilfsmittel hierfür zu benötigen.
Umgelegt
Die Werften, Yacht- und Segelclubs haben sich zu einer gemeinsamen Aktion zusammengeschlossen, die sich hauptsächlich im Norden des Sees abspielt. Dabei wird das aus den Häfen ausgebaggerte Material an anderer Stelle im Starnberger See wieder eingebracht. Um die Umwelt und Natur zu schonen, führte das Landratsamt im Vorfeld Tests zur biologischen Unbedenklichkeit durch. Die für die Schlamm-Umlagerung geeigneten Standorte im See wurden durch das Wasserwirtschaftsamt Weilheim zusammen mit der Fischereigenossenschaft Würmsee festgelegt.
Bereits vor 18 Jahren fand im Rahmen eines Pilotprojektes zum ersten Mal eine Verklappung am Starnberger See statt. Die Arbeiten müssen aus Fischerei- und Naturschutzgründen bis zum 31. Oktober abgeschlossen sein.
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