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Jugendticket nimmt letzte Hürde

Schüler und Azubis fahren ab August kostengünstig

Große Freiheit für 365 Euro: Schüler und Azubis können das günstige Ticket im gesamten MVV-Gebiet nutzen. (Bild: Hauck)

"Wir werden nicht der Spielverderber sein." Mit diesen Worten gab Landrat Karl Roth (CSU) grünes Licht für das 365-Euro-Ticket. Noch vor ein paar Wochen hatte der Kreistag angesichts der zu erwartenden finanziellen Einbußen durch die Corona-Krise die kostengünstige Fahrkarte für Schüler und Azubis auf die Kippe gestellt. Die Quittung dafür war ein Shitstorm in den sozialen Medien und eine Flut an Protestmails im Landratsamt gewesen. Und auch einen ungläubigen Anruf vom Innenmisterium habe er erhalten, bekannte Roth freimütig, wo man wissen wollte, ob es dem „Landkreis der Reichen und der Schönen“ Ernst mit dem Rückzieher sei. Denn für die Einführung des Jugendtickets im MVV-Gebiet war die Zusage aller Landkreise im Verbund sowie der Stadt München und des Freistaats notwendig.

Nun kommt die Jugendkarte dank des Einlenkens Starnbergs doch. Alle Fraktionen im Kreistag bekannten sich im Hinblick auf den Klimaschutz und Sozialgerechtigkeit dazu. Insgesamt 340.000 Jugendliche im Münchner Umland sind damit ab 1. August im gesamten MVV-Bereich mit Bus und S-Bahn preisgünstig mobil. Das Kostendefizit trägt der Freistaat zu zwei Dritteln, die Landkreise zu einem Drittel. Für Starnberg bedeutet das jährliche Kosten in Höhe von 690.000 Euro. Alle Schüler, für die der Kreis Starnberg sowieso die Kosten des Schulwegtransports übernimmt, kommen unentgeltlich in den Genuss des Tickets. Auch für die Tutzinger Schüler wurde eine Lösung gefunden: Sie fahren zurzeit noch mit dem Schulbus. Ab nächstem Schuljahr dürfen auch sie den MVV nutzen. Die Einstellung des Schulbusses spart 100.000 Euro.

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