Jetzt wird geprüft
Zwei Standorte für die Müllumladestation
Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es für Weßling. In seiner letzten Sitzung hat der Abfallwirtschaftsverband des Landkreises Starnberg (Awista) beschlossen, dass neben dem Grundstück auf Gautinger Flur an der Grenze zu Hochstadt auch ein Grundstück auf Weßlinger Flur nahe Sankt Gilgen (Gemeinde Gilching) einer Untersuchung unterzogen werden soll. „Um die Standortvorteile der beiden Varianten vergleichen zu können, beabsichtigt die Werkleitung ein Realisierungskonzept erstellen zu lassen, das beide Standorte in einer Nutzwertanalyse gegenüberstellt“, wie es in der Sitzungsvorlage des Awista heißt. Wie berichtet plant der Awista eine neue Müllumladestation und hat dafür ein Grundstück im Gautinger Gemeindebereich erwerben können. Um den Standort hatte sich allerdings heftiger Streit entbrannt.
Den Protesten, Briefen und Beschwerden war auch die einstimmige Ablehnung des Projekts im Gemeinderat gefolgt. Die Weßlinger befürchten ein Verkehrschaos, steigende Grundstückspreise und vor allem eine Gefährdung der Wasserreserven, die unter dem Feld liegen. Es fehle das interkommunale Abstimmungsgebot, warfen die Weßlinger ihren Gautinger Kollegen vor und sie beschlossen alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um die ungeliebte Einrichtung auf freiem Feld zu verhindern. Als Alternative hatten die Weßlinger die vor drei Jahren abgelehnten Pläne für eine Müllumladestation bei St. Gilgen (Gilching) wieder reaktiviert. „Das sei jetzt das kleinere Übel“, waren sich die Gemeinderäte einig. Das sehen wiederum die Gilchinger anders. Bürgermeister Manfred Walter wies darauf hin, dass die Bürger in St. Gilgen bereits durch die Asphaltmischanlagen und den Kiesabbau arg strapaziert seien.
Awista möchte Gebrauchtwaren-Kaufhaus
In der Awista-Sitzung in Starnberg, zu der auch Protestierende aus Hochstadt mit ihren Schildern gekommen waren, stellte Geschäftsleiter Peter Wiedemann den Verbandsräten das Projekt vor. Das Gautinger Grundstück hatte der Awista nach langer Suche am 5. Dezember 2017 erwerben können. Die Gautinger hatten dafür Anfang August einen Aufstellungsbeschluss für das Bebauungsplanverfahren gefasst. Im Gegensatz zu der Planung 2015 am damaligen Standort St. Gilgen sieht die Planung am neuen Standort neben einem Wertstoffhof auch ein Gebrauchtwaren-Kaufhaus vor.
Um die gigantischen Ausmaße auf der grünen Wiese darzustellen, hatte eine Interessengemeinschaft vor kurzem Plakate aufgestellt und einen Luftballon 13 Meter hoch, so hoch wie das Gebäude werden soll, fliegen lassen. Der Awista wird jetzt das Ergebnis der vergleichenden Studie abwarten.
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