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Illegales Lagerfeuer

Trockenes Laub erhöht die Waldbrandgefahr

Der Wald bei Hochstadt ist voller trockener Äste und Laub. (Bild: pst)

Es sei ein Problem, das „uns in diesem Jahr zum ersten, sicherlich aber nicht zum letzten Mal ereilt“, klagte Martin Laußer. Der Revierleiter der Erzbischöflichen Forstdienststelle München Süd hat in der trockenen Wetterperiode vor ein paar Wochen eine „illegale Feuerstelle mitten im trockenen Laubwald westlich von Hochstadt“ entdeckt. Angesichts der vielen trockenen Blätter und Äste hätte es leicht zur Katastrophe kommen können. „Ich bin wieder einmal erschüttert“, so Laußer, der der Meinung ist, „dass jedem Waldbesucher bei einem bisschen Verstand klar sein sollte, dass er die Natur durch seine Rücksichtlosigkeit gefährdet“.

Naturschutz fängt beim Menschen an

Lagerfeuer gehören grundsätzlich nicht in den Wald. Das regelt das bayerische Waldgesetz. So dürfe in einem Wald oder in einer Entfernung von weniger als 100 Metern davon kein Feuer angezündet oder brennende Sachen weggeworfen werden. Zwischen März und Oktober darf darüber hinaus im Wald nicht geraucht werden. Wer trotzdem ein Feuer machen möchte, braucht eine Erlaubnis, die aber nur erteilt wird, wenn das Vorhaben unter anderem den Belangen der Sicherheit und des Naturschutzes nicht zuwider läuft. „Das aufgefundene Lagerfeuer gehört definitiv nicht dazu“, kritisiert Laußer. Er bedauert, dass die Gemeindeverwaltung gegen Verstöße wenig unternehmen könne und verweist auf die Polizei.

„Wir überlegen bereits intensiv, wie wir dieses Problem angehen.“ Dabei appelliert er eher an den Menschenverstand anstatt Anzeige zu erstatten, denn dies sei „leider die ineffektivste Art“, so Laußer, der als zertifizierter Waldpädagoge mehr auf Aufklärung setzt. „Naturschutz fängt beim Menschen an und hier zuallererst im Kopf“, lautet seine Maxime.

Wer sich übrigens nicht vorstellen kann, dass tatsächlich Waldbrandgefahr herrscht, kann sich im Internet den Waldbrandgefahrenindex anschauen. Er zeigt die Waldbrandgefahr in fünf Gefahrenstufen an: Eins bedeutet sehr geringe Gefahr und fünf sehr hohe Gefahr. In den Karten wird die Gefahr eines Waldbrands vorhergesagt. Sie dient zur Einschätzung von Gefährdungen und der Herausgabe von Warnungen.

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