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Rubrik: Gesamt · Ort: fuenfseenland
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Herrschinger Insel ist die Anlaufstelle für soziale Themen
Sie ist die soziale Anlaufstelle in der Gemeinde Herrsching, die Menschen Informationen, Rat oder Hilfe anbietet. Die Rede ist von der Herrschinger Insel. Vor kurzem hat es Neuwahlen gegeben. Vorsitzende ist nun Hildegard Wienholt. Die beiden Stellvertreter sind Angela Ziegler und Eugen Eschenlohr. Regina Klusch hat die Aufgabe der Schriftführerin übernommen. Die Kasse verwaltet Monika Maisch und Hannelore Doch wurde zur Beisitzerin bestimmt. Ihnen steht Barbara Maier-Steiger als Leiterin der Insel zur Seite und das Team von rund 70 ehrenamtlichen Helfern.
Seit 2007 hat die Insel hier unweit der S-Bahnstation „Herrsching“ eine Bleibe gefunden. Das Beratungsbüro ist Montag, Mittwoch, Donnerstag von 9 bis 13 Uhr, Dienstag von 16 bis 18 Uhr und Freitag von 9 bis 11 Uhr besetzt. Kaum zu glauben, was in dem kleinen Häuschen in der Bahnhofstraße 38 alles Platz findet. Zum Beispiel die Sprechstunden des Seniorenbeirats, des Sozialpsychiatrischen Dienstes, der Schwangerenberatung und des Jugendamts.
Beratungen sind kostenlos
Die Probleme, mit denen sich Ratsuchende an die Insel wenden, sind unterschiedlich. Da möchte ein Mann wissen, wie man einen Schwerbehindertenausweis beantragt, eine Frau hat Probleme mit ihrem Kind, einer Familie fehlt Geld und in einer anderen gibt es eine gravierende Krankheit. Manche informieren sich über die Selbsthilfegruppen, andere verzweifeln am Behördendschungel, jemand möchte sich eine der sechs „Isar Cards“ zum S-Bahnfahren ausleihen oder sucht in der Insel Kontakt, da er einsam ist. Die Beratungen sind kostenlos und unterliegen der Schweigepflicht.
Eine weitere Aufgabe der Insel ist es, Menschen, die eine ehrenamtliche Aufgabe suchen, in der Freiwilligenagentur an eine geeignete Stelle zu vermitteln. Zum Beispiel beim Schülercoaching oder im Repair Café. Seit fünf Jahren versucht das Team des Repair Cafés, an jedem ersten Samstag im Monat kaputte Elektrogeräte, Fahrräder, aber auch zerrissene Kleider zu reparieren.
Hilfe zur Selbsthilfe
Daneben gibt es den Inselmarkt mit seinem Angebot an Second-Hand-Kleidung, Spielsachen, Büchern, Haushaltsgegenständen und anderen gut erhaltenen Schnäppchen. Bedürftige bekommen mit der „Inselmarktkarte“ 50 Prozent Ermäßigung. Es gibt sogar günstige Gebrauchträder, die zuvor von der Fahrrad AG flott gemacht wurden. Außerdem werden Kunden angeleitet, damit sie in Zukunft selbst Reifen flicken oder Bremsen nachstellen können.
In Selbsthilfegruppen treffen sich Menschen mit „Burnout“ und Suchtkranke. „Viele haben die Erfahrung gemacht, dass sie in der Gruppe Belastungen besser standhalten können und sich die Fähigkeit, die Krankheit zu bewältigen, verbessert“, heißt es im Jahresbericht der Insel. Es gibt Deutschkurse für Asylbewerber, Hausaufgabenbetreuung, einen Lernpatenstammtisch und das Treffen des Asylhelferkreises. Außerdem wird über Patientenverfügungen informiert. Hier findet ein Spielenachmittag für Erwachsene statt, die Handy- und Laptopsprechstunde für Senioren und die Orientierungshilfe bei rechtlichen Fragen.
Funktionierendes Netzwerk
In der Herrschinger Insel wird der Teamgedanke groß geschrieben. So sind neben der Gemeinde 30 weitere soziale Vereine und Einrichtungen Mitglied. Mit diesem Netzwerk kann den meisten Ratsuchenden gut geholfen werden. Dabei ist es das Ziel, die Menschen zu selbst bestimmten Handeln zu befähigen, soziale Angebote anzuregen und zu koordinieren und das soziale Miteinander zu fördern.
Ein neues Angebot der Herrschinger Insel ist das Lesecafé. Hier werden bei Café oder Tee Texte für Erwachsene vorgelesen und anschließend darüber gesprochen. Die nächsten Termine sind Donnerstag, 25. Juli, 8. August, 12. September und 26. September jeweils ab 14.30 Uhr.
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