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"Hier ist Leben"

Weßlinger Sportclub weiht neues Vereinsheim ein

SCW-Vorstand Henrik Rebhan vor dem neuen Vereinshaus. (Bild: pst)

„Hier steht das Herz des Vereins“, freute sich Henrik Rebhan, Vorstand des Sport-Clubs Weßling (SCW). Gemeint ist das neue Vereinsheim, das mit viel Engagement, Eigenleistung und dank großzügiger Sponsoren auf dem Gelände des Sportplatzes verwirklicht werden konnte. Genutzt werden kann es zwar schon seit einem Jahr, doch damals war wegen Corona keine Einweihungsfeier möglich. Das wurde jetzt mit Reden, der Weßlinger Blasmusik, der Band Munich City Knights, Grillspezialitäten sowie Kaffee und Kuchen nachgeholt.

Unter dem Motto „Tag des Sports“ stellten sich die verschiedenen Sportabteilungen vor. So gab es ein Schnuppertraining der Tischtennis-Abteilung, ein Slalom auf der Wiese der Skiabteilung, man konnte mit dem Frisbee Dosen werfen und die Kicker der 1. Fußballmannschaft beim Spiel gegen den FC Emmering anfeuern. Bei seiner Ansprache erinnerte Rebhan an das alte Hütterl, das eines 1.500 Mitglieder starken Vereins nicht würdig war. „Gemütlich war das nicht. Es war schäbig, schmutzig und stank nach Schimmel“.

Pläne das Vereinsheim zu ersetzen hatte es zwar schon lange gegeben, aber vor sechs Jahren wurden sie konkret. Bei einer Abrissparty hatte Rebhan sogar selbst zum Schlagbohrer gegriffen und damit den Start der Umbaumaßnahmen markiert. Auch während der Bauphase gab es einige Arbeiten, die von den Mitgliedern übernommen wurden. Sie klopften alte Steine frei, montierten Ballfangzäune, schraubten die Vertäfelung an oder stellten ihren Fuhrpark mit Bagger, Radlager und Betonmischer zur Verfügung, wie die mit ihrer Landwirtschaft benachbarte Familie Wunderl, die einen extra Applaus bekam. Es war wohl auch dieser Zusammenhalt der Mitglieder, der den Verein über die harten Monate des Lockdowns trug. „Wir hatten keine Mitgliederverluste“, freute sich Rebhan.

Kräftezehrende Genehmigungsphase

In der Bauphase war allerdings nicht alles eitel Sonnenschein, gab Rebhan zu. Die Genehmigungsprozedur war kräftezehrend, die Kosten stiegen und es gab so einige Hürden zu nehmen. „Das war viel komplizierter als ein eigenes Haus zu bauen“, gab Rebhan zu. Bürgermeister Michael Sturm erinnerte an die Sitzungen im Weßlinger Gemeinderat, in denen über die Kosten verhandelt wurde, denn die Gemeinde unterstützte das Projekt finanziell. Am Ende hat der Neubau 750.000 Euro gekostet, statt der ursprünglich geplanten 400.000 Euro. Rund 100.000 Euro davon konnten mit Spenden und Veranstaltungen wie dem legendären Kuhfladenroulette eingenommen werden. Ein riesiges Spendenbarometer hatte an der Hauptstraße den jeweiligen Spendenstand angezeigt und zum weitern Unterstützen motiviert.

Jetzt kann sich das Ergebnis sehen lassen. Walter Moser, Kreisvorsitzender des BLSV (Bayerischer Landessportverband) lobte die „Leichtigkeit der Halle, die vielen Fenster und die schöne Anlage“. Die Mitglieder freuen sich, dass sie nun ein attraktives Vereinsheim haben, das Begegnungen erlaubt. Man könne jetzt nach Wettkämpfen saubere und moderne sanitäre Anlagen präsentieren. Vorher habe man sich schämen müssen, so der SCW-Vorstand. Außerdem ist das Vereinsheim behindertengerecht. Es gibt einen Versammlungsraum und einen Gymnastikraum, in dem Kurse abgehalten werden können. Angesichts der fröhlichen Stimmung jubelte Rebhan: „Mein Herz geht über, hier ist Leben“.

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