Habe die Ehre
Geschichten von besonderen Menschen
„Habe die Ehre“ ist eine bayerisch-österreichische Grußformel, es ist aber auch der Titel eines neuen Buchs von Uli Singer (herausgegeben im Uli Singer Verlag). Die Gilchinger Journalistin hat darin Geschichten von Menschen aus Andechs, Erling, Frieding und Machtlfing zusammengetragen. Es ist eine bunt zusammengewürfelte Sammlung von Portraits und Kurzgeschichten. „Spaß sollen sie beim Lesen machen und bestenfalls zum Nachdenken und Diskutieren anregen“, hofft Uli Singer, über die Robert Brack vom Ammerseer Bauerntheater in einem Vorwort schreibt: „Wenn Uli Singer ein Buch über Originelles und Originale rund um den Heiligen Berg Andechs schreibt, darf man sicher sein, dass es sich nicht um Geschichten handelt, wie sie schon dutzendweise über diesen besonderen Ort veröffentlicht wurden.“
Krater-Edi und Cellerar
Bei der Buchvorstellung auf der Terrasse des Andechser Klostergasthofs waren einige der Portraitierten sowie viele andere Werggefährten der Autorin gekommen. Zum Beispiel Anselm Bilgri: Der ehemalige Cellerar des Klosters hat dieses vor 14 Jahren verlassen und ist nun als Unternehmensberater tätig. Der Orgelbauer Bruno Ortner kommt zu Wort, aber auch Landrat Karl Roth, der in Andechs wohnt, Ex-Nationalfußballer Albert Stadler, Abt Johannes und der ehemalige Chef der Starnberger Gynäkologie Friedrich Dittmar. Die Artikelsammlung hat Uli Singer anlässlich des Abschieds von Wirt Alexander Urban zusammengestellt, der nach 25 Jahren den Klostergasthof verlässt.
Neben den Portraits erinnert Singer auch an Ereignisse wie den angeblichen Andechser Meteoriteneinschlag. Die Geschichte aus dem Jahr 1995 hatte damals sogar die Weltpresse bewegt. Edi Reisch, Sprengmeister aus Frieding hatte mit Genehmigung des Landratsamts ein Loch für ein Biotop gesprengt. Die Behöde hatte es allerdings versäumt, die örtlichen Stellen zu informieren. Nach der gigantischen Explosion kam schnell das Gerücht auf, dass ein Meteorit der Verursacher des Lochs gewesen sei – und seitdem hat der Sprengmeister seinen Spitznamen „Krater-Edi“ weg.
Übrigens: Im Fundus der langjährigen Lokaljournalistin lagern noch viele schöne andere Geschichten. „Band II ist bereits in Arbeit“, verrät Singer.
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