Gilching wird Fairtrade-Gemeinde
Offizielle Urkundenverleihung ist Anfang März

Fair gehandelte Produkte wie hier Bananen sind am „Fairtrade-Siegel“ zu erkennen. (Bild: Transfair e.V., Santiago Engelhardt)
Das Gilchinger Christoph-Probst-Gymnasium (CPG) ist bereits seit 2019 Fairtrade-Schule. Jetzt darf sich auch die Gemeinde Gilching als „Fairtrade Town“ bezeichnen. Die Gemeinde ist damit die siebte „Fairtrade-Town“ im Landkreis – die erste Gemeinde in Oberbayern war übrigens Herrsching im Jahr 2010. Rund drei Jahre lang hatte in Gilching der Prozess vom Gemeinderatsbeschluss im Jahr 2017 bis zur kommenden offiziellen Zertifizierung im März gedauert. Eine Steuerungsgruppe, an der Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Kirchen, Vereinen und verschiedenen Einrichtungen der Gemeinde beteiligt waren, hatte sich in der Zeit darum bemüht, den Fairtrade-Gedanken in der Gemeinde zu verbreiten und alles für die Zertifizierung in die Wege zu leiten. Schließlich müssen einige Kriterien erfüllt werden, bevor die begehrte Urkunde verliehen werden kann.
Produkte mit Fairtrade-Siegel zeichnen sich dadurch aus, dass soziale und ökologische Kriterien eingehalten werden. Es handelt sich um Produkte, die nach internationalen Standards von „Fairtrade International“ angebaut sowie gehandelt werden. Dabei ist „Fairtrade“ ein weltweites Nachhaltigkeitssystem, um benachteiligte Erzeuger gerecht für ihre Produkte zu entlohen.
Orangensaft und Schokolade
In der Gemeinde Gilching können Fairtrade-Produkte in vielen Supermärkten erworben werden. Das reicht von Kaffee über Orangensaft und Schokolade bis zu Blumen, Bananen und Textilien. Einige Gastrobetriebe verwenden ebenfalls Fairtrade-Produkte. Das Rathaus selbst hat nicht nur im Gemeinderat beschlossen, dass Gilching Fairtrade-Town werden soll, sondern ging mit gutem Beispiel voran. „Wir achten sowohl bei der Beschaffung von Arbeitskleidung als auch bei Kaffee und anderen Getränken auf faire Produktion“, betonte Bürgermeister Manfred Walter. Auch öffentliche Einrichtungen wie Kirchen, Vereine und Schulen beteiligen sich in Fairtrade-Gemeinden. Vorreiter ist in Gilching die Fairtrade-Schule CPG, die den Gedanken des gerechten Handels mit Leben erfüllt.
Die offizielle Übergabe des Titels findet wegen Corona in kleinem Kreis Anfang März statt. Die Bürger sollen dann die Auszeichnung im Rahmen des Gilchinger Umwelttags am 13. Juni nachfeiern. Auch danach kann sich Gilching nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Regelmäßig wird überprüft, ob die Kriterien des fairen Handels in der Gemeinde noch erfüllt werden. Die Bevölkerung ruft Bürgermeister Walter dazu auf, mit dem Kauf von Fairtrade-Produkten „benachteiligte Erzeuger zu unterstützen“. Bei Fragen rund um das Thema „Fairtrade“ steht in der Gemeinde Christine Hammel als Ansprechpartnerin bereit unter Telefon (08105) 386673.
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