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Geisenbrunn hilft Kroatien

Hilfsgüter an die Erdbebenopfer verteilt

V.l.: Sophia und Armin Reynartz bringen Spenden, die Aleksandar Zecevic, Magdalena und Stjepan Madunic für den Hilfskonvoi sammeln. (Bild: pst)

Mit einem Lastwagen voller Hilfsgüter hat sich Stjepan Madunic aus Geisenbrunn auf den Weg in das vom Erdbeben betroffene Gebiet nach Kroatien gemacht. Zirka 50 Kilometer südlich von Zagreb hatte es vor einigen Tagen bei Petrinja und Sisak heftige Beben der Stärke 5,2 und 6,2 gegeben. Viele Häuser sind eingestürzt, andere schwer beschädigt, es gab Tote und Verletzte. Dazu kommen die zahlreichen Nachbeben, die die Menschen in Angst versetzen. Angesichts dieser Nachrichten haben die Wirte der Gaststätte Geisenbrunn, Stjepan und Magdalena Madunic, spontan beschlossen eine Hilfsaktion für ihre Landsleute zu starten. Das junge Wirtepaar wurden von Geisenbrunner Vereinen wie dem Stopselvereinen, aber auch von Bürgern aus dem gesamten Landkreis und Umgebung unterstützt, denn der Hilferuf hatte sich in Windeseile herumgesprochen.

Im Minutentakt hielten die Fahrzeuge vor der Gastätte an der Tonwerkstraße, um Decken, Hygieneartikel, Konserven und Kleidung abzugeben. „Die Leute haben alles verloren und frieren. Keiner weiß, wie es weitergeht“, berichtet Madunic erschüttert. "Selbstverständlich" sei es hier zu helfen, versicherte eine Bürgerin, die Lebensmittel und Kleidung vorbeigebracht hatte. Einem anderen ist es ein Anliegen zu helfen, da er viele Kroaten kennt und auch schon oft im Land Urlaub gemacht hat. Andere sind einfach nur erschüttert von den Bildern, die sie im Fernsehen gesehen haben. Da seine Gaststätte wegen des Lockdowns geschlossen hat, kann Madunic alle Räume als Lager verwenden und hat auch Zeit zum Organisieren. Überall sieht man Helfer, die die Spenden sortieren und neu verpacken. Vor Ort sei dafür keine Zeit, so Madunic. Sein Plan ist jenseits der größeren Orte auf die Dörfer zu fahren, denn diese würden von den Hilfsorganisationen selten oder gar nicht angefahren.

Folien, Planen und Ziegel

Viele Telefonate waren nötig, damit trotz der Reisebeschränkungen wegen Corona die Hilfslieferungen problemlos über die Grenzen fahren konnten, doch es ist dem tatkräftigen Wirt gelungen. Vor Ort schickte er bedrückende Bilder von der Situation. Da sieht man einen eingestürzten Kirchturm, davor steht noch die liebevoll geschmückte Krippe. An vielen Häusern klaffen große Löcher, Dächer sind abgedeckt, Hauswände von Rissen durchzogen. Die Menschen schlafen dicht gedrängt in Zelten, in Wohnwagen oder in Scheunen. „Und das in Coronazeiten“, so Madunic besorgt. Überall sind Lagerfeuer zu sehen, denn es ist kalt. „In der Nacht hat es Minusgrade“, weiß Madunic. Seine Hilfsgüter hat er auf verschiedene Ortschaften aufgeteilt. Die Menschen sehen erschöpft und müde aus, sie sind dankbar über die wärmenden Kleider und Decken. Trotz der großen Not laden sie Madunic ein, ihre Mahlzeit mit ihnen zu teilen. Doch der Wirt gönnt sich nur eine kurze Pause, bevor er den nächsten Ort ansteuert. Er möchte schnell wieder nach Hause fahren, um die nächste Hilfslieferung auf den Weg zu bringen.

Als nächstes möchte Madunic Baumaterial nach Kroatien bringen. Folien und Planen werden benötigt, um die kaputten Dächer abzudecken, aber auch Ziegeln und natürlich Geld, um die Reparaturen zu bezahlen. Während Madunic in Kroatien hilft, sind in Geisenbrunn die Helfer bereits damit beschäftigt, die nächste Ladung vorzubereiten. „Ich fahre so oft es nötig ist“, erklärt Madunic.

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