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FOS startet dritten Zweig

Aber Neubau erst in fünf Jahren fertig

Die FOS Starnberg ist derzeit noch an einem Interims-Standort untergebracht. (Bild: Hauck)

Die Fachoberschule Starnberg startet im übernächsten Schuljahr mit der neuen Fachrichtung „Internationale Wirtschaft“ – vorausgesetzt, es melden sich genug Schüler an. Das sagte Kreiskämmerer Stefan Pilgram auf Nachfrage. Für ihn ist es einer der "kommenden" Ausbildungszweige, den es sonst nur weiter weg gibt, wie etwa in Holzkirchen oder München. Derzeit läuft der Antrag an das Kultusministerium. Wenn er genehmigt wird, kann es mit der Probeeinschreibung im Frühjahr 2019 losgehen.

Damit läuft die Entwicklung der FOS schneller als geplant. Denn anfangs hatte es geheißen, der dritte Zweig solle erst kommen, wenn der Neubau fertig ist. Die Schulleitung sprach sich für eine frühere Einführung aus, allerdings bestanden wegen der provisorischen Gebäude Bedenken wegen der Unterbringung der Schüler. „Wir werden es mittragen und umsetzen, aber die Voraussetzung ist, dass die Raumsituation funktioniert“, so Pilgram.

Keine Interims-FOS

Der Kreistag steht geschlossen hinter dem Ausbau, das wurde in der letzten Sitzung klar. Die fehlenden zwei Räume können über den Bestand abgedeckt werden. „Es ist keine Interims-FOS, nur die Standorte sind interim“, zitierte Landrat Karl Roth die Schulleitung.

Bis der Neubau am Seilerweg steht, werden etwa fünf Jahre vergehen. Kämmerer Pilgram rechnete den Räten vor: Zwei bis zweieinhalb Jahre für die Planung, und genau so lang für die Realisierung. Das Ganze soll über einen Architektenwettbewerb laufen, der im Sommer startet. Die Zeit drängt: Dafür muss rechtzeitig ein Gutachten fertig sein, das klärt, welche Verkehrsbewegungen durch die neue Schule zu erwarten sind. Die Frage ist auch, was mit den Autos geschehen soll, denn pro Klasse sind acht Stellplätze vorgesehen - die sicher nicht auf dem kleinen Grundstück Platz finden.

Architektenwettbewerb dauert

Unter den Kreisräten regte sich Unmut über die lange Dauer und die damit verbundenen Mehrkosten. Warum es unbedingt ein Architektenwettbewerb sein muss, wollte Rainer Schnitzler wissen. Das Grundstück sei doch sehr beengt und biete wenig Gestaltungsmöglichkeit. „Es würde doch reichen, ein renommiertes Büro zu beauftragen, das auf Schulplanung spezialisiert ist, dadurch könnten wir Zeit und Geld zu sparen.“ Pilgram wies darauf hin, dass auch das umliegende Gebiet mit Parkplätzen und Erschließung Fußwegen geplant werden müsse. „Es über einen Architektenwettbewerb zu realisieren, war der ausdrückliche Wunsch der Stadt.“

Kein Zweig Technik

Die vierte Ausbildungsrichtung Technik hat derzeit keine Befürworter. Weil die Werkstätten viel Platz brauchen und der Zweig fast überall angeboten wird. „Wir reißen uns nicht darum, außer das Ministerium drängt darauf“, meine Roth dazu, der außerdem Rücksicht auf die FOS Weilheim nehmen will, deren Technik-Zweig 20 Schüler aus dem Landkreis Starnberg besuchen. Die Entscheidung über einen vierten Fachbereich soll erst mit Fertigstellung des Neubaus fallen. Raummangel soll nicht das Problem sein: „Wir haben eine Erweiterungsoption in den Bebauungsplan aufgenommen“, so Pilgram. Er drängte darauf, die verfallenden Gebäude am Seilerweg wegen der vielen Vandalismus-Vorfälle möglichst schnell abzureißen.

Die FOS Starnberg erwartet 330 bis 340 Schüler für nächstes Jahr und die zwei Ausbildungsrichtungen „Wirtschaft und Verwaltung“ sowie „Sozialwesen“. Derzeit ist die Schule in einem ehemaligen Telekom-Gebäude und dem „Pazifik-Haus“ im Gewerbegebiet untergebracht. Der Neubau soll auf dem früheren Bauhof am Seilerweg 14 entstehen. Um das Grundstück hatte es ein langes und zähes Pokern zwischen Stadt und Kreis gegeben, bei dem es zwischendurch fast so aussah, als würde die FOS nach Stockdorf gehen. In letzter Minute kam es zum notariellen Vertrag.

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