"Es wird Gilching langfristig prägen"
Am Hochstift-Freising-Platz entsteht neuer Wohnraum

Markante Stelle: die Karolingerstraße ist gut befahren. Auch das müsse - laut Max Huber - auch bei der Bebauung eingeplant werden. (Bild: Huss-Weber)
Am Hochstift-Freising-Platz treffen viele markante Punkte aufeinander: der große Parkplatz vor der St. Sebastian Kirche, die Kirche selbst, neuerdings die Verlängerung zum rückwärtigen Teil des Rathauses, der Anschluss an die Römerstraße, Altkleidercontainer, ein Getränkemarkt und nicht zu vergessen die zahlreichen Autos, die jeden Tag auf der Karolingerstraße entlang fahren.
An diesem Knotenpunkt soll nun in naher Zukunft neuer Wohnraum geschaffen werden. Der bekannte Markt weicht, die Grunstückseigentümer wollen - so wurde es in der letzten Gemeinderatssitzung mitgeteilt - dort Wohnraum in Form von Mehrfamilienhäusern schaffen und diese auch selbst nutzen. Der zukünftige Bauherr hatte bei der Gemeinde schon ein Beispielkonzept vorgelegt, wie die neu entstandene Fläche genutzt werden könne. Doch die Gemeinde wollte verschiedene Bebauungsmöglichkeiten durchspielen und beauftrage Susanne Dorner vom Architekturbüro Plankreis damit, Konzepte zu entwerfen.
Geteilte Meinungen
Sie hatte verschiedene Vorschläge für den Gilchinger Gemeinderat im Gepäck, die nicht bei jedem Ratsmitglied auf Verständnis stießen. In einem Konzept war der Gebäudekomplex dreigeteilt, näher zur Karolingerstraße gerückt und schaffte so eine kleine Fläche, die später "öffentlich genutzt werde könne". In anderen Vorschlägen zogen sich die Gebäudevorschläge schlauchartig über die Fläche des Grunstücks. Einen Favoriten gab es bei der Planerin, bei welchem zur Straße eine kleine Freifläche geschaffen wurde und der Komplex in drei Gebäuden geteilt war.
Doch der Grunstücksbesitzer hattte bereits zuvor einen Vorschlag dem Gremium präsentiert, bei welchen zur Karolingerstraße ein langes Gebäude parallel velräuft, ein Gebäude sich an der Seite entlang der Nachbarschaft zieht und ein kleinerer Gebäudekomplex im rückwärtigen Teil der Fläche steht. Dieses Modell schaffe sogar eine Art Innenhof mit Begrünung. Gemeinderatmitglied Thomas Reich verstand in der Sitzung nicht, warum dieser erste Vorschlag des Eigentümers nicht anerkannt wurde und über diesen ein Bebauungsplan erstellt werde.
Max Huber, vom Gilchinger Bauamt, gab zu bedenken, dass dieses Bauvorhaben Gilching langfristig prägen werde und man verschiedene Punkte berücksichtigen müsse, wie Verkehr, Stellplätze und die Verbindung zum Rathaus hin. "Hier wird über den Kopf des Eingetümers hinwegentschieden", fand Thomas Reich und stellte den Antrag in der Gemeinderatssitzung, über den Beschluss der Variante des Grundstückseigentümers abzustimmen. Reich prangerte der Gemeinde ihr Vorgehen bei dieser Bebauungsfläche an. Seit acht Monaten hätte sich hier in diesem Verfahren nichts getan, außer dass ein Planungsbüro beauftragt wurde, Vorschläge zu bringen, die in seinen Augen nicht nötig gewesen seien.
Mit zwölf zu neun Stimmen teilten auch die anderen Gemeinderatsmitglieder Reichs Meinung in stimmten seinem Antrag zu, nach der Variante des Grundstückseigentümers ein Bebauungsplan zu erstellen.
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