"Es wird eine wunderbare Schule"
Herrschinger Gymnasium soll vierzügig gebaut werden
Wenn im nächsten Frühjahr voraussichtlich der erste Spatenstich erfolgt, wird das Gymnasium Herrsching vorsichtshalber gleich eine Nummer größer gebaut – und zwar vierzügig. Eine Entscheidung, die im Kreistag umstritten war. „Sie haben es sich nicht leicht gemacht“, sagte Landrat Stefan Frey (CSU) zu den 33 Kreisräten, die dafür, und den 22, die dagegen gestimmt hatten. Er selber war dafür: „Wir bauen für die nächsten 60 Jahre.“
Wirtschaftlicher
Dass es wirtschaftlicher ist, von Anfang an vierzügig zu bauen, legte Kreiskämmerer Stefan Pilgram anhand der Berechnungen vor. Demnach kommt der sofortige Ausbau 3,3 Millionen Euro teurer und die Gesamtkosten springen von 84,5 auf 87,8 Millionen Euro. Eine nachträgliche Erweiterung würde mit den erforderlichen Umbauten jedoch satte 6,1 Millionen kosten und außerdem bei laufendem Schulbetrieb erfolgen. Hinsichtlich der Vierzügigkeit hatte Pilgram keine Bedenken. „Der Bedarf ist definitiv da“, sagte er. „Der Landkreis hat eine überdurchschnittlich hohe Übertrittsquote.“ Er verwies außerdem auf den erhöhten Raumbedarf durch das wiedereingeführte G9. Aber mehr als 1.000 Schüler sollen es nicht werden.
Restrisiko
„Es bleibt natürlich das Restrisiko, ob die Schüler wirklich kommen“, meinte Harald Schwab (CSU). Trotzdem sei die Vierzügigkeit für die Klassen fünf bis sieben die wirtschaftlichste Lösung. „Wir haben dann eine wunderbare Schule, die kein Mammutgymnasium wird, sondern klein und schnucklig.“ Einige hatten Bedenken wegen der Schulbedarfsplanung. „Ich bin für dreizügig“, sagte Georg Scheitz (CSU). Und die Freien Wähler waren von den Kosten abgeschreckt. „Wir werden unser blaues Wunder erleben, das Gymnasium wird am Ende 100 Millionen kosten“, prophezeite Albert Luppart. Erika Schalper (Grüne) befürchtete einen Run auf das neue Gymnasium und ein Ausbluten der „alten Schulen“. Da konnte der Landrat beruhigen: „Die Wanderbewegungen der Schüler sind schon eingerechnet“, sagte er. „Wir nehmen den anderen Schulen nichts weg.“
Vorklassen
Das Gymnasium Herrsching soll zum Schuljahr 2024/25 eröffnen. Damit es nicht nur mit Fünftklässlern startet, werden Vorklassen an anderen Gymnasien gebildet. Davon zwei zum nächsten Schuljahr am Gilchinger Christoph-Probst-Gymnasium und eine zum übernächsten Schuljahr am Germeringer Carl-Spitzweg-Gymnasium.
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