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Die Urkunde ist da!

Gilching ist achte Fairtrade-Kommune im Landkreis

Annika Waymann (Eine-Welt-Promoterin) überreicht die Fairtrade-Urkunde an Bürgermeister Manfred Walter. (Bild: pst)

Den Platz, an dem er die Urkunde im Gilchinger Rathaus aufhängen wird, weiß Bürgermeister Manfred Walter schon: im Foyer gegenüber dem Infoschalter. Dann können auch die Besucher das auf dem neuen Fairtrade-Zertifikat abgedruckte Lob gut lesen: „Durch ihr Engagement für den fairen Handel vor Ort setzt die Gemeinde Gilching ein konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt und leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen von benachteiligten Produzentengruppen im globalen Süden.“

„Gilching ist die 726. Gemeinde mit diesem Titel in Deutschland“, lobte die Leiterin der Fairtrade-Kampagnen, Lisa Herrmann, die ebenso per Video zugeschaltet war, wie Gemeinderäte als Zuhörer, da wegen Corona die Anzahl der Besucher im Veranstaltungssaal beschränkt werden musste. Ziel des globalen Nachhaltigkeitssystems „Fairtrade“ sei es, benachteiligten Produzenten zu helfen ihre Stellungen zu stärken. „Sie haben die Kriterien mehr als erfüllt“, sagte Herrmann und erwähnte die vielen Aktionen der Fairtrade-Schule am Ort, Christoph-Probst-Gymnasium (CPG), sowie das Engagement des Lenkungskreises. Einzelhändler und Gastronomen machen mit, die Katholische Kirche und der Verein Familieninsel.

Um den Titel „Fairtrade“ zu erlangen, mussten verschiedene Kriterien erfüllt werden. Eine Steuerungsgruppe wurde gebildet, es wurden Verkaufsstellen für Fairtrade Produkte gefunden sowie teilnehmende Vereine, Gemeinden und Schulen. Seit Jahren engagiert sich das CPG in diesem Bereich und hat 2019 die Urkunde „Fairtrade-Schule“ verliehen bekommen. Für die Verleihung des Fairtrade-Siegels an die Gemeinde hatten Schüler einen kurzen Videofilm produziert, in dem auf schulinterne Aktionen wie der Überreichung von weißen Rosen aus Fairtradehandel und der Verteilung von Fairtrade-Osterhasen hingewiesen wurde.

„Wir wollen noch viel mehr erreichen“

Eine musikalische Einlage gab es von der Klimaschutzmanagerin im Landratsamt, Josefine Anderer. Sie griff zur Geige und spielte einen „Fairtrade-Song“, den Martin Hirte und Sarah Well bereits bei einer anderen Urkundenverleihung vorgetragen hatten. Walter berichtete, dass er nach einem Besuch einer genossenschaftlich betriebenen Kaffee-Plantage in Mexiko von der Fairtrade-Idee überzeugt wurde. 2017 hatte der Gemeinderat dann beschlossen, dass sich die Kommune für das Fairtrade-Siegel bewerben möchte. Die Verleihung der Urkunde sei ein „Startsignal“ und nicht der Abschluss des Fairtrade-Prozesses in der Gemeinde. „Wir wollen noch viel mehr erreichen.“

Auf einem Tisch konnten sich die Teilnehmer von der Vielfalt an Fairtrade-Produkten überzeugen, die von Kaffee, süßen Riegeln und Schokolade, über eine Costa-Rica-Cola, Reis und Tee bis zu Poloshirts, Gummiringen, Stiften und Handtüchern reicht. Im Rahmen des Umwelttags am 13. Juni 2021 möchte die Gemeinde die Auszeichnung öffentlich feiern.

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