Die "Suppenschüssel" ist fertig
Erweiterungsbau der James-Krüss-Grundschule wurde eingeweiht
"Am 27. Oktober 1904 wurde eines der größten Systeme der Welt eingeweiht, nämlich die New Yorker U-Bahn, also am gleichen Tag wie unser Erweiterungsbau der James-Krüss-Grundschule. Ich hoffe, dass ist jetzt kein Omen, dass wir bald wieder einen neuen Anbau brauchen", scherzte Rektorin Karin Zauchner bei ihrer Rede an der Einweihungsfeier des Erweiterungsbaus vergangenen Freitag.
Eine lange Bau- und Wartezeit geht nun für sie und ihre Schüler zu Ende. Nachdem die Schule im September 2005 bezogen wurde, stellte sich schnell heraus, dass sie zu klein wurde. Im Schuljahr 2017/2018 besuchen 340 Schüler in 15 Klassen den Unterricht. Hinzu kommen 25 Lehrkräfte. Da die Schule aus allen Nähten platzte, wurde ein Neubau geplant.
Ein gelungenes Paket
"Die Bauphase war eine echte Herausforderung für uns alle", blickt die Rektorin auf die Zeit zwischen Kränen und Betonmischern zurück. Laut sei es oft gewesen, daran hatten auch die von Zauchner gesponserten Leberkäsesemmeln für die Arbeiter nichts ändern können.
Der 4,3 Millionen Euro teure Anbau sei eine architektonische Glanzleistung. Es galt, ihn an den bestehenden Anbau nicht einfach nur anzufügen, sondern ihn fest in das Schulhaus zu integrieren, erklärte Architekt Stefan Dinkel. Sein Ziel sei gewesen, mit diesem Projekt einen Ort zu schaffen, an den man gerne hingehe. Faktoren wie zum Beispiel viel natürliches Licht und großzügige aber angemessene Raumgrößen seien ebenso wichtig gewesen. Auch hätte man verhindern wollen, diesen Teil der Schule - und letztendlich die Schüler in diesem Schultrakt - von dem Rest der Schule abzugrenzen.
Mit acht Klassenzimmern, zwei Nebenräumen und einem weiteren Pausenhof seien die Wünsche der Lehrer und Gemeinde und letztendlich die Erwartungen der Schüler erfüllt worden. "Jetzt haben die Schüler nicht nur einen Platz zum Lernen, sondern auch einen Platz, an dem es sich leben lässt", beschrieb Gilchings Bürgermeister Manfred Walter den neuen Anbau.
Zudem sei für Gilching dieser Anbau eine Investition der Zukunft, da die Gemeinde immer weiter wachse, betonte Walter. Er freue sich darüber, Bürgermeister in einer Gemeinde sein zu dürfen, in der ein gutes Verhältnis zwischen Alt und Jung existieren würde. Bis 2034 würde laut einer Rechnung des Landratsamtes mit 21.500 Einwohner in Gilching gerechnet. Aktuell leben fast 18.400 Bürger in der Gemeinde.
Eine große Freude
Neben dem Bürgermeister, der Schulleitung und der Vertretung des Elternbeirates war auch der stellvertretende Landrat Tim Weidner sowie Architekt Stefan Dinkel und zahlreiche Gemeinderäte, Eltern und natürlich Schüler bei der Einweihungsfeier dabei. Pfarrerin Dorothea Bezzel und Pfarrer Frank von Lüninck gaben der Schule ihren Segen. Franz von Lüninck hatte einen passenden Vergleich, wie wichtig das Lernumfeld für die Jugend sei: "Das Gebäude ist die Suppenschüssel, Lehrer sind die Salzstreuer und die Kinder sind das Salz." Jetzt müsse nur noch gerührt werden.
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