Die Standorte stehen fest
Drei Mobilfunkmasten sollen Handyempfang sichern
In einer Sondersitzung im Schützenheim Oberpfaffenhofen hat sich der Weßlinger Gemeinderat einstimmig für die Standorte der neuen Mobilfunkmasten entschieden. Sie sollen die Gemeinde vom Adelberg aus, vom westlichen Ortsrand und aus Weichselbaum versorgen. Mehr als zwei Jahre lang hatte das Dialogverfahren gedauert, in dem die Mobilfunkbetreiber Telekom, Telefonica und Vodafone gemeinsam mit der Gemeinde Lösungen für die beiden Provisorien gesucht hatten. Falls es zu keiner Einigung gekommen wäre, dann hätten die Mobilfunkbetreiber auch privaten Grund mieten und die Masten als privilegiertes Bauvorhaben auf Dächern mitten im Ort aufstellen können, warnte Bürgermeister Michael Sturm. Das wollte die Gemeinde durch die gemeinsame Planung verhindern, in der „minimale Strahlenbelastung bei guter Netzabdeckung und Schonung des Ortsbilds" im Fokus standen, erklärte er.
Die neuen Mobilfunkmasten seien notwendig, da die beiden Provisorien nur temporär sind und eine Messung im Frühjahr ergeben hatte, dass die Versorgung im Gemeindebereich lückenhaft sei. Die Gemeinde hatte extra ein Gutachten in Auftrag gegeben und sich bei Ortsterminen von den optischen Gegebenheiten überzeugt, bevor sie über die Standorte abstimmen ließ. Elf Standorte hatte Gutachter Hans Ulrich verglichen. Am günstigsten sei die Kombination von zwei Standorten im Ort und einem dritten für die S-Bahn-Strecke in Weichselbaum. Ein weiterer Mast steht am Argelsrieder Feld. Wegen des Waldes und der Entfernung könne von dort aus die S-Bahn-Strecke nicht versorgt werden. Die Mobilfunkbetreiber sind verpflichtet den Empfang entlang der Schienen zu gewährleisten.
Keine "Verhinderungsplanung"
Was den Standort „Hotel Post“ betrifft, so hat der Mobilfunkbetreiber dort einen bestehenden Vertrag und kann seinen Masten auch auf dem Neubau installieren. Allerdings hofft die Gemeinde darauf, dass sie den Mobilfunkbetreiber für die neuen Standorte begeistern kann und der Masten mitten im Ort abgebaut wird.
In der Bevölkerung hatte sich in den vergangenen Wochen vor allem Protest gegen den vorgeschlagenen Standort Adelberg geregt. Dieser Höhenzug am Weßlinger See sollte nicht durch einen über 40 Meter hohen Masten verschandelt werden. Allerdings könnten vom Adelberg aus sowohl Weßling als auch Oberpfaffenhofen abgedeckt werden. Fiele der Standpunkt weg, bräuchte man zwei bis drei weitere Masten, um den selben Effekt zu erzielen, mahnte Sturm. Sturm verwehrte sich gegen die Vorwürfe, dass er die gesundheitlichen Gefahren von Strahlen verharmlose. Er nehme „elektrosensible“ Menschen ernst und empfehle diesen sich an geeignete Stellen zu wenden, um Lösungen beispielsweise durch besondere Abschirmungen an den Wänden zu finden.
Die Gemeinde müsse aber die Mobilfunkmasten zulassen, da sie zur Daseinsvorsoge zählten und dürfe keine Verhinderungsplanung betreiben. Für die Mobilfunkgegner war die Entscheidung eine Enttäuschung. Sie hätten sich gewünscht, in der Sondersitzung zu Wort zu kommen. Wortmeldungen waren bei der Sondersitzung nicht zugelassen.
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