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Die sieben Brücken Gilchings

Die ersten Schritte zur Westumfahrung Gilching

Bereits im Freburar wurde in Alling und wie hier an der Weßlinger Straße in Gilching fleißig gerodet. (Bild: Huss-Weber)

Endlich rührt sich etwas in Gilching, vorauf viele Bewohner des gut 17.000-Seelen-Ortes seit über 30 Jahren hoffen und warten: Den Startschuss zur Westumfahrung in Gilching, die die gewünschte Verkehrsberuhigung herbeizaubern soll. Ende April reiste zum symbolischen Spatenstich keine geringere als Bayerns Verkehrsministerin Ilse Aigner an. Neben ihr war auch Landtagsabgeordnete Dr. Ute Eiling-Hütig zu Gast. Gemeinsam griffen sie mit Gilchings Bürgermeister Manfred Walter, stellvertretendem Landrat Georg Scheitz, Gilchings Bauamtsleiter Max Huber, Stephan Lindner, Rudi Reimann und Alexander Murr zum Spaten.

Ein kurzer Rückblick

Doch was Ende April bei strahlendem Sonnenschein und lächenden Gesichtern gefeiert wurde, stand die letzten 30 Jahre unter keinem guten Stern: Zahlreiche Bürgerbegehren hatten sich gegen die doch eigentlich von der Mehrheit der Gilchinger lang ersehnte Westumfahrung geformt. Gründe hierfür waren oftmals die von vielen Bürgern kritisierte Absicherung für Fußgänger und Radfahrer.

Im Jahr 2013 wurde ein weiterer Erörterungstermin zur Planfeststellung angesetzt. Allerdings nützte dies nichts, denn darauf folgten zwei Bürgerentscheide, eine Klageerhebung, diverse Feststellungsverfahren und Umplanungen.

Auch in der letzten Bürgerversammlung im November 2017 im Rathaus Gilching betitelten zahlreiche Gilchinger das Projekt als "unüberlegt", "schlecht geplant" und "unstrukturiert". Die Angst damals vor ähnlichen Situationen wie in Weßling saß den besorgten Bürgern im Nacken und das, obwohl eine Mehrheit sich beim letzten Bürgerentscheid deutlich für die Westumfahrung ausgesprochen hatte.

Der Startschuss

Bereits im Februar 2018 fanden erste Rodungsarbeiten statt. Von Alling kommend mussten einige Bäume an der Allee für das Großbauprojekt weichen und auch an der Weßlinger Straße in Gilching wurde fleißig gerodet. Zudem wurde an einigen Teilabschnitten der Kies meterhoch aufgeschüttet. Dies diene aber nicht - wie von vielen Bürgern und Anwohnern vermutet - als Bau für die Brücken. "Das sind sogenannte Setzungsschüttungen", teile Gilchings Bauamtsleiter Max Huber mit. Diese seien notwendig, damit das Erdreich auf die kommende Last vorbereitet wird und nicht mehr nachgeben könne.

Seit einigen Wochen kann man schon stellenweise erahnen, wo die Westumfahrung einmal langlaufen wird. Derzeit sind die ersten Maßnahmen ab dem Sportplatz in Gilching kommend auf der Weßlinger Straße bis hin zur Abzweigung Richtung St. Gilgen schon zu bewundern: Hier wurde der alte Asphaltbelag abgetragen und durch Kies aufgeschüttet. Diese Kiesstraße zeigt den späteren Verlauf und ihre ungefähre Breite bereits gut an. "Die Kieslaster haben die Erlaubnis diese Straße auch unasphaltiert weiterhin zu nutzen", teilte Max Huber vom Bauamt in Gilching mit. Eine andere Möglichkeit, die nicht andere Strecken belasten würde, gäbe es für die schweren Laster nicht. Dieser Bauabschnitt solle bis Ende 2018 übrigens bereits fertiggestellt werden. "Wir liegen gut im Zeitplan", sagt Huber zu dieser Zielsetzung.

Sicher unten durch

Bis Ende 2019 solle die Westumfahrung dann nach 30 Jahren endlich fertig werden. Bis dahin gibt es aber noch einiges zu tun: Neben dem bloßen Bau der Straße müssen auch noch sieben Unterführungen gebaut werden. Die letzte und damit siebte Unterführung kam nach dem letzten Bürgerentscheid noch neu hinzu. Sie solle nämlich auch ein sicheres Queren der Westumfahrung für Fußgänger und Radfahrer an der Römerstraße ermöglichen. Geplant sind neben der bestehenden Unterführungen an der Bahnunterführung an der Allguth-Tankstelle ebenfalls sichere Querungsmöglichkeiten an der St.-Egidi-Straße, in St. Gilgen, an der Rottenrieder Straße, am Frauwiesenweg, am Sportplatz und an der Römerstraße zu errichten. Zudem wird rund um St. Gilgen eine Sichtschutzwand bzw. Aufschüttung gebaut. "Man kann hier von keiner Lärmschutzwand sprechen, da Gutachten ergeben haben, dass nicht mit einem erhöhten Lärmpegel zu rechenen sei", so Huber.

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