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Die Blumen brauchen keinen Torf

Torffrei gärtnern - Ein Herzensprojekt von Klimaschutzmanagerin Josefine Anderer-Hirth

Der Garten gedeiht auch ohne Torf: Klimaschutzmanagerin Josefine Anderer-Hirt, Gartenbesitzerin Gretl Ufer-Süskind und Jürgen Ehrhardt, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, treten den Beweis dafür an. (Bild: Landratsamt Starnberg)

Torf findet sich in Mooren, die für die Gewinnung zerstört werden. Dort leben aber nicht nur viele Tier- und Pflanzenarten, die sich schwer anderswo ansiedeln können, die Moore binden auch viel klimaschädliches Kohlenstoffdioxid. Viele Hobbygärtner wissen nicht, dass die Blumenerde, die sie kaufen, mit Torf vermischt ist, der schon einen tausende Kilometer weiten Transport von den Mooren in Weißrussland und dem Baltikum hinter sich hat. Dort wacht keine Behörde darüber, ob die abgebauten Flächen wieder renaturiert werden. Es gehe laut Klimaschutzmanagerin Josefine Anderer-Hirt aber auch ohne Torf. „Ich bin leidenschaftliche Gärtnerin und mische meine Gartenerde selbst zusammen. Ich liebe es, die Erde vor dem Säen mit den Händen zu zerkrümeln und freue mich über jeden Wurm, der sich darin tummelt“, berichtet die Klimaschutzmanagerin. Für alle umweltbewussten Hobbygärtner, deren eigener Kompost nicht ausreicht oder die keine Möglichkeit zum Kompostieren haben, gibt es in Baumärkten und im Einzelhandel torffreie Erden als Sackware zu kaufen. Auch wenn diese Erden ein wenig teurer sind, die dort enthaltenen Substrate sind ökologisch unbedenklich, entstammen weitgehend der regionalen Kreislaufwirtschaft und unterscheiden sich in ihrer Qualität nicht von anderen Erden. In der Kompostierungsanlage des AWISTA in Hadorf kann man Qualitätskompost und humushaltige Pflanzerde auch sehr günstig in loser Form abholen. „Es wäre toll, wenn die neu entfachte Begeisterung für Artenvielfalt und Bienen im eigenen Hausgarten anfangen würde“, ergänzt Anderer-Hirth. Dafür sei das Gärtnern ohne Torf ein erster Schritt. So kann jeder im eigenen Garten viel für einheimische Tiere und Pflanzen tun. Wer mehr über die Aktion „Gärtnern ohne Torf“ wissen will, findet viele nützliche Tipps und Informationen unter www.lk-starnberg.de/Gartenkultur-und-Landespflege.

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