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Der Frühling ist da

Mit der Waldbesitzervereinigung auf Knospensuche

Christian Gick von der Waldbesitzervereinigung Starnberg hat einen Trieb mit Lindenknospen entdeckt. (Bild: pst)

Noch fehlt das grüne Laub, mit dem man Bäume und Sträucher leicht unterscheiden kann. Doch auch ohne Blätter gelingt es Diplom-Forstwirt Christian Gick die Waldpflanzen zu identifizieren. Bei einer „Knospenwanderung“ der Waldbesitzervereinigung Starnberg (WBV) demonstrierte er den Teilnehmern, dass Knospen und Rinden der Bäume je nach Pflanzenart unterschiedliche Merkmale hätten.

Hinter dem Wald an der Grünsinker Kapelle in Weßling steht ein alter knorriger Baum. An den Ästen hingen schon die ersten rötlichen mit zwei Schuppen ummantelten Knospen. „Das ist eine Linde“, klärte Gick auf. Auch die Ulme mit ihrer hellen „längsrissigen“ Rinde und dem charakteristischen Zick-Zack-Wuchs der Triebe erkannte er sofort. Für die Förster sei es wichtig, dass sie ihren Wald auch im Winter unterscheiden können, erklärte Gick. Denn bei Waldarbeiten in der kalten Jahreszeit müsse man erkennen können, um welche Bäume es sich handele.

Rund 900 Mitglieder hat die WBV. Insgesamt gibt es rund 3.500 private Waldbesitzer im Landkreis Starnberg. Für sie hatte Gick ein paar Tipps parat. Wer beispielsweise in seinem Wald einen schnellen Ertrag und wenig Arbeit haben möchte, der sollte Bergahorn pflanzen, so Gick. Die Gruppe führte er zu einer Anpflanzung mit Bergahornbäumen. Dieser Baum „wächst schnell, hat eine hohe Wurzelenergie und wertvolles Holz“, so Gick. Dann zeigte er auf die typischen geschuppten kronenförmigen Knospen.

Waldmutter und Brotbaum

Auch die robuste Buche findet sich in den meisten Wäldern. Deswegen bezeichnete sie Gick als „Mutter des Waldes“. Einfach war es für die Gruppe die Fichten mit ihrem immergrünen Nadelkleid zu erkennen. Im Wald sah man viele der hochaufgeschossenen langen Stangen. „Die Fichte ist unser Brotbaum“, meinte Gick. Bei der Bau- und Holzindustrie sei das Fichtenholz sehr begehrt. Allerdings würden die Bäume mit ihren flachen Wurzeln den Stürmen häufig nicht stand halten. Die Statik sei entscheidend, wusste Gick. Je tiefer die Äste hingen, umso stabiler.

Besonders imposant sahen die großen schwarzen Eschentriebe aus. Sie werden in Zukunft allerdings immer seltener werden, denn das Eschentriebsterben setzt den Bäumen zu, bedauerte der Förster.

Auch an den Sträuchern wuchsen bereits Knospen. An der Hasel hingen die typischen „Würste“ und an der Weide pelzige Palmkätzchen. In ein paar Wochen werden die vielen kleinen Knospen der Schlehe weiß blühen und Gick freute sich schon auf die Hollerkiachl, die mit den Blüten des Holunders gebacken werden. Einzig der Hartriegel hat auch im Winter eine besondere Leuchtkraft. Er hat nämlich rote Äste und die schwarzen Knospen sind bereits offen, wenn sie aus dem Holz sprießen.

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