Das Netz von Gilching
Seit 15 Jahren werden die sozialen Fäden gesponnen
Sozial bedeutet nicht nur, für andere da zu sein, sondern Menschen zusammen zu bringen und miteinander zu vernetzen - dieser Aufgabe widmet sich seit 15 Jahren das Sozialforum, kurz "SoFo", in Gilching. Die Mitglieder sind Vertreter verschiedener sozialer Vereine. Sie kümmern sich nicht nur um Menschen und fangen sie in Notsituationen auf, sondern sind Anlaufstelle für die unterschiedlichsten sozialen Belange in der Gemeinde.
Startschuss in der Beratung
Die Wiege des SoFo liegt im Mutter-Kind-Haus. Dort fanden 2001 zunächst Schwangerschaftsberatungen statt. Sozialpädagogin Susanne Tietjens und Margarete Blunck stellten dort während ihrer Arbeit fest, dass in Gilching eine Anlaufstelle fehlte, denn Ratsuchende kamen mit den unterschiedlichsten Problemen auf die beiden, suchten Hilfe, Rat und Unterstützung. Da hatten sie die zündende Idee: Soziale Verbände, Ehrenamtliche und Helfer sollten an einem Strang ziehen oder noch besser: landkreisweit vernetzt werden und so besser helfen können.
Schnell waren die ersten Treffen mit anderen sozialen Einrichtungen organisiert und die ersten feinen Fäden zwischen den Helfern gespannt: der Beratertreff war geboren.
Ein Ohr im Rathaus
Nachdem sich die Treffen der verschiedenen sozialen Verbände zum Sozialforum Gilching entwickelt hatten, wurde schnell klar, dass eine Vertretung im Rathaus engagiert werden musste. Zu dieser Zeit gab es noch keinen Sozialreferenten in der Gemeinde. Ein gemeinsamer Antrag wurde an den damaligen Bürgermeister Thomas Reich gestellt. Der neue Referent sollte das Bindeglied zwischen dem Gemeinderat und den Einrichtungen und Verbänden sein. Daraufhin wurde CSU-Gemeinderatsmitglied Harald Schwab, eingesetzt. Seit 2008 ist Mitbegründerin und ÖDP-Gemeinderätin Margarete Blunck Sozialreferentin im Ort.
Die Säulen des SoFo
Das Sozialforum Gilching kümmert sich nicht nur um die Vernetzung, den Austausch und die Transparenz zwischen den Gemeinden, Sozialverbänden, Einrichtungen und Bedürftigen, sondern auch um die Weitergabe von Forderungen an die politischen Vertreter. Margarete Blunck erstellte 2003 eine detallierte Broschüre mit dem Titel "Soziales Angebot in Gilching". Mit dieser sollten sich die Bürger einen Überblick verschaffen können, welche sozialen Angebote es in ihrer Heimat gibt. 15 Jahre später ist das Angebot so stark gewachsen, dass es den Umfang einer Broschüre sprengen würde.
"Ein starkes Fundament in Gilching"
"Gilching wäre im sozialen Bereich um einiges ärmer, wenn es SoFo nicht geben würde", sagte Bürgermeister Manfred Walter anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Einrichtung. "Dank den engagierten Helfern werden Dinge nicht übersehen", lobte er die Arbeit des Teams. Ebenso schätze er die Sorgfalt, die jeder Unterhaltung innewohnt. "SoFo ist ein starkes Fundament von Gilching", sagte Walter in seiner Ansprache.
"Ein Netz, das trägt"
Am 11. Juli feierte SoFo seinen Geburtstag. Seit seiner Geburtsstunde 2002 haben das Sozialforum, sein Team und seine Unterstützer viel erreicht. Das Motto der Feier lautete nicht umsonst "Ein Netz das trägt". Auch wenn die Fäden des sozialen Netzes zwischen den Gemeinden und Menschen bereits fest gespannt wurden, ist die Arbeit des SoFos noch lange nicht vorbei: Es wird sich weiterhin für die sozialen Belange in der Gemeinde kümmern und weiter vernetzen
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