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Bienen im Asto-Park

Patenschaft für drei Völker übernommen

Freuen sich auf Honig, v.l.: Thorben Fabian, Sandra Weiß, Simon und Michael Ruhdorfer. (Bild: pst)

Im Asto-Park Oberpfaffenhofen sind neue Mieter eingezogen. Dabei handelt es sich freilich nicht um Menschen, sondern um etwa 150.000 Bienen. Im Rahmen einer Bienenpatenschaft für Firmen hat Imker Michael Ruhdorfer aus Oberpfaffenhofen drei Bienenvölker auf den Campus gebracht. Die offizielle Urkunde für die Bienenpatenschaft hatte Asto-Mitarbeiterin Sandra Weiß entgegen genommen. Ruhdorfer ist mit Bienen quasi aufgewachsen. Sein Vater war Imker und hatte bis zu 40 Völker. „Als Kind habe ich ihm schon bei den Bienen und beim Honigschlecken geholfen“, so Ruhdorfer, der während seines Maschinenbau-Studiums zehn Völker selbst bewirtschaftet hatte, um mit dem Honig seine Finanzen aufzubessern. 2011 übernahm er die Bienen seines verstorbenen Vaters. „Am schönsten ist das Frühlingserwachen der Bienen, wenn sie mit den ersten Frühlingstagen einen Reinigungsflug unternehmen und das Leben in den Bienenvölkern zu pulsieren beginnt“, schwärmt der zertifizierte Bio-Imker. Er erntet zweimal im Jahr. Ende Mai gibt es den cremig-hellen Löwenzahnblütenhobig und Mitte Juli den hellen Honig nach der Lindenblüte. Bienen seien viel mehr als nur ein Hobby. „Sie tragen durch ihre Bestäubung ganz wesentlich zum Erhalt der Natur bei“, weiß Ruhdorfer. Deswegen hat er die Idee der Bienenpatenschaft für Firmen entwickelt.

Beitrag zum aktiven Umweltschutz

Dabei mieten Unternehmen Bienenvölker und bekommen dafür Honig. Um die Bienen kümmert sich der Imker, in dessen Besitz und Verantwortung die Tiere auch bleiben. Er sorgt beispielsweise für eine regelmäßige Wachserneuerung und für eine Behandlung der Bienen gegen die tödliche Varroa-Milbe nach der Honigentnahme im Sommer mit natürlichen Säuren wie Milchsäure, Ameisensäuer und Oxalsäure. Mit einer Bienenpatenschaft können die Firmen ihren Beitrag zu aktiven Naturschutz und somit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten.

Den Bienen gehe es heutzutage nämlich „leider nicht sehr gut“, bedauert Ruhdorfer. Neben der Varroamilbe sei es vor allem der Mensch, der durch den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und durch Monokulturen das Überleben der Bienen gefährde. Einen „ausdrücklichen Dank“ richtet Ruhdorfer in diesem Zusammenhang an Landwirte, die spezielle Blumenmischungen als Bienenweide an den Feldrändern aussäen. Auch auf dem Asto-Campus würden Wildblumenwiesen und mit Blumen begrünte Dächer Nahrung für Insekten bieten.

„Nur wenn wir alle einen Beitrag leisten, wird es weiterhin summen und blühen“, erklärt Ruhdorfer. Er hofft, dass sich auf dem Asto-Campus, aber auch in Weßling und Umgebung noch weitere Firmen für eine Bienenpatenschaft interessieren.

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