Beistand in Zeiten schwerer Erkrankungen
Die Krankensalbung ist eines der sieben Sakramente

In der Kirche (hier St. Michael in Marnbach / Weilheim) findet in der Regel die erste Begegnung des zukünftigen Christen mit einem Geistlichen statt. Vermutlich ist es aber nicht die letzte. (Bild: mka)
Vielen Christen ist es, wenn sie erkranken, wichtig, von ihrem Geistlichen die sogenannte "Krankensalbung" zu erhalten. Die Krankensalbung ist eines der sieben Sakramente der katholischen Kirche und war früher eher als "die letzte Ölung" bekannt. Sterbende erhielten sie, um nicht unvorbereitet diese Welt zu verlassen.
Heute heißt es Krankensalbung und steht mehr im Zeichen der Heilung und Stärkung, durchaus auch als Hilfe zur Bewältigung schwieriger Situationen. Empfohlen wird von der Kirche, die Krankensalbung bei jeder ernsthaften Erkrankung zu empfangen. Was aber geschieht dabei? Wie verläuft die Krankensalbung?
Das Procedere
Dazu wird im Krankenzimmer ein Tisch besonders hergerichtet, mit einem Kreuz, Kerzen, Weihwasser und Blumen quasi zu einer Art Altar verwandelt. An der darauf folgenden Salbung können, je nach Wunsch, Angehörige, Freunde oder auch Nachbarn teilnehmen. Der Pfarrer besprengt nun nach dem Friedenswunsch alle Anwesenden sowie das Zimmer mit Weihwasser. Sollte der Kranke es wünschen, kann er nun die Beichte ablegen. Dazu verlassen alle anderen natürlich den Raum. Ist keine Beichte gewünscht, sprechen alle gemeinsam das Glaubensbekenntnis. Anschließend wird dem Kranken ein Abschnitt aus der Heiligen Schrift vorgelesen. Es folgen dann die Fürbitten.
Die Salbung selbst
Schließlich nimmt der Priester das heilige Öl und "salbt" den Kranken auf der Stirn und auf den Händen. Salbt er die Stirn, spricht er folgende Worte: "Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes." Bei den Händen sagt er: "Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf." Der Priester spricht nun ein Gebet über den Kranken und leitet dann zum gemeinsamen Vaterunser über. Die Krankensalbung endet mit den Worten des Priesters: "Es segne dich Gott, der Vater. Es heile dich Gott, der Sohn. Es erleuchte Dich Gott, der Heilige Geist. Er behüte Deinen Leib und rette Deine Seele. Er erfülle dein Herz mit seinem Licht und führe dich zum himmlischen Leben. Es segne dich und euch alle der allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist." Jeder Satz wird dabei durch ein "Amen" der Anwesenden bestätigt. Die Krankensalbung ist abgeschlossen.
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