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Bahnhof wird zum Kultcafe

Gemeinde Gilching weiht neue Eventlocation ein

Eine Riesentorte zur Einweihung bekamen Marcin Dybowski und Anna Skupinska. Rechts: Manfred Walter. (Bild: pst)

„Wir freuen uns, dass wir zurück in Gilching sind“, sagte Marcin Dybowski. Etliche Hindernisse hatte der Gastronom überwinden müssen, um endlich gemeinsam mit seiner Partnerin Anna Skupinska sein „Kult Cafe“ im alten Bahnhofsgebäude eröffnen zu können. Eigentlich hätte bereits im Frühjahr eröffnet werden sollen, aber Corona hat dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zur Einweihung hatte der neue Pächter den Gilchinger Gemeinderat eingeladen, schließlich gehört der Gemeinde das 120 Jahre alte Gebäude. An eine kalte Bahnhofshalle erinnert freilich nichts mehr. Monatelang hatte Dybowski den Räumen neues Leben eingehaucht. Während der Vorgänger den Betrieb sehr modern gehalten hatte, setzt Dybowski – passend zur Geschichte des Bahnhofs - auf die Atmosphäre der guten alten Zeit. Dunkle Kaffeehausstühle, Tischchen mit Steinplatte, Samtvorhänge, eine Retrotapete und unzählige Schwarz-weiß-Fotografien von Künstlern, die in der Vergangenheit bereits in einer von Dybowskis Locations aufgetreten waren, verleihen dem Ganzen eine „sensationelle, gemütliche, ansprechende und künstlerische Atmosphäre“, schwärmte Bürgermeister Manfred Walter. „Das hätte kein Architekt geschafft“, lobte Walter.

Die Gemeinde hatte ebenfalls einige Umbauten vornehmen lassen. Zum Beispiel Verbesserungen bei der Akustik, vorher hatte es extrem gehallt. Quasi als „i-Tüpfelchen“ hat die Gemeinde noch ein schönes Geländer als Abtrennung zum Bahnhof anbringen lassen. Dahinter und im kleinen Biergarten können Gäste an der frischen Luft sitzen. Dybowski bietet derzeit Kaffee, Kuchen und zwei bis drei Mittaggerichte an. Abends dürfen sich die Gäste auf Drinks und kleine Gerichte freuen.

Bauernbäck und Inninger Spectacel

In Gilching ist Dybowski kein Unbekannter. Jahrelang hatte er das „Kult-Cafe Bauernbäck“ in der Weßlinger Straße betrieben. Anschließend pachtete er die Gastststätte im Inninger Haus der Vereine und veranstaltete auch dort Kultur unter dem Namen „Inninger Spectacel“. In Inning wird Dybowski auch weiterhin bleiben.

Vor neun Jahren hatte die Gemeinde das alte Bahnhofsgebäude für etwa zwei Millionen Euro erworben. Weitere 1,6 Millionen Euro wurden in die Renovierung gesteckt. Schon damals hatte Dybowski mit dem Gebäude geliebäugelt, da sich die Renovierung extrem in die Länge gezogen hatte, hat er sich umorientieren müssen. Den Zuschlag bekam ein anderer Pächter für sein „Gleis 8“, der aber nach einigen Monaten aufhörte. Somit kam Dybowski wieder an den Zug.

Im Innenraum ist Platz für 40 Gäste. Wegen Corona wird der Platz auf 30 beschränkt. Dank mehrerer Türen ist für frische Luft gesorgt. Bei der Einweihung gab es schon einen kleine Vorgeschmack auf die kommenden Konzerte. Eric Berthold, Gitarrist aus Weßling, der schon eine Vielzahl an Auftritten bei Dybowski hatte, spielte auf der kleinen Bühne Rock- und Blues.

Jeden Dienstag soll es in Zukunft Musik „Live und mit Abstand im Hintergrund“ geben, verspricht der neue Wirt. Am 29. September tritt Mira Cardui auf, am 6. Oktober Renate Dienersberger und Phil Newton mit „Just Friends“. Eine Woche später stehen Petra Lewi und Titus Waldenfels auf dem Programm. Am 20. Oktober hat sich Ecco Meineke mit Folksongs angesagt und der Hot Club Dachau kommt am 27. Oktober. Geöffnet ist montags bis samstags von 11 bis 23 Uhr.

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