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Astro-Alex im All

Vom DLR aus werden die Experimente gesteuert

Astronaut Alexander Gerst hat seinen "Klima-Koffer" dabei. (Bild: DLR)

Nach den aufregenden Tagen des Hinflugs an Bord des Sojus-Raumschiffs und dem Wechsel in die Internationale Raumstation ISS ( International Space Station) hat für den deutschen Astronauten Alexander Gerst und die beiden anderen Crew-Mitglieder, die NASA-Astronautin ( National Aeronautics and Space Administration) Serena Aunon-Chancellor und der Kosmonaut Sergei Prokopyev, die wissenschaftliche Arbeit begonnen.

Für den 42-jährigen Geophysiker Gerst ist die Mission „horizons“ der zweite Aufenthalt auf der Raumstation. Er wird sechs Monate im größten Forschungslabor außerhalb der Erde in 400 Kilometern Höhe leben und arbeiten. Gerst soll insgesamt 67 europäische Experimente absolvieren und ab Oktober als erster Deutscher Kommandant der ISS sein.

Mission "horizons"

Aber auch beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) läuft die Arbeit für die Mission auf Hochtouren. Das Columbus-Kontrollzentrum ist für die Auswahl und Koordination der deutschen Experimente und der deutschen Beiträge verantwortlich. Seit über einem Jahr koordinieren und planen etwa 100 Wissenschaftler und Ingenieure, damit Gerst alle Experimente durchführen kann.

Seit das europäische Columbus-Labor vor gut zehn Jahren auf der ISS seinen Betrieb aufgenommen hat, wird es vom Columbus Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen gesteuert. Gemeinsam mit den anderen europäischen Zentren werden die Astronauten von hier aus bei ihren wissenschaftlichen Arbeiten unterstützt. Hansjörg Dittus, Vorstand des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) für den Bereich Raumfahrt: "Ein Team von über 50 Mitarbeitern in Oberpfaffenhofen sorgt rund um die Uhr für Komfort und Sicherheit der Astronauten".

Durchgetaktete Tage

Astronauten auf der ISS haben einen durchgetakteten Stundenplan. Marius Bach, Flugdirektor, und sein Team sind dafür verantwortlich, dass jede Minute bestmöglich genutzt wird: "Unsere Aufgabe ist es, die knappen Ressourcen im All optimal einzuplanen und gleichzeitig einen machbaren Stundenplan für die Astronauten zu gestalten. Es ist wie ein Puzzlespiel, neben der effizienten Arbeitsaufteilung achten wir darauf, dass die Astronauten an normalen Tagen eine gemeinsame Pause zum Mittagessen haben", erklärt er. Insgesamt über 100 Stunden hat das Team dem deutschen ESA-Astronauten für Experimente im Columbus Labor eingeplant, er wird dabei unter anderem Tierwanderungen weltweit beobachten oder die Eigenschaft von Metallschmelzen in der Schwerelosigkeit analysieren. Die täglichen Abläufe besprechen die Kontrollzentren weltweit jeden Morgen und Abend mit den Astronauten an Bord der ISS. Als Flugdirektor ist Bach rund um die Uhr auf dem Handy für Gerst erreichbar.

Alle Handgriffe für die Experimente werden auf der Erde geprobt. Die Zeit, die die Astronauten dafür brauchen, wird mehrmals gestoppt. In der Regel arbeiten sie sechseinhalb Stunden und absolvieren ein zweieinhalbstündiges Fitnessprogramm. Der Rest ist Frei- und Schlafenszeit. Schließlich sollen sich die Astronauten auch regenerieren und wohlfühlen können.

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