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"Asante sana"

"Promoting Africa" baut in Kenia Schlaftrakt und Mensa

Susanna Kiehling (l.) überreicht Ruth Paulig einen Blumenstrauß anlässlich der Ernennung zur Ehrenvorsitzenden. (Bild: Promoting Africa)

„Asante sana“ heißt es beim Herrschinger Verein "Promoting Africa". Das ist Suaheli und heißt „vielen Dank“. Der Dank geht an den Verein Sternstunden, der einen Fördermittelantrag von "Promoting Africa" bewilligt hat. Sternstunden wird sich mit 75 Prozent der Kosten am Bau eines Schlaf- und eines Essenstraktes für die Grundschule mit Internat beteiligen, die von Promoting Africa unterstützt wird. „Wir müssen 25 Prozent der Bausumme stemmen, was einen erheblichen Teil unserer Rücklagen verschlingen wird“, erklärte Vorstandsmitglied Susanna Kiehling bei der Mitgliederversammlung.

Etwa 40 Kinder, die teilweise in Slums leben, besuchen die Internatsschule Maisha Mazuri. Darunter befinden sich auch Kinder, die im Slum durch häusliche Gewalt oder sexuelle Übergriffe besonders gefährdet wären. Der Besuch der ersten bis achten Klasse wird durch Paten unterstützt, die für das Schulgeld aufkommen. Es besteht außerdem ein Briefkontakt zwischen Paten und Patenkindern. Der Verein unterstützt darüber hinaus 63 Kinder und Jugendliche in ihrer Ausbildung, „davon 50 aus dem Slum Mathare in Nairobi und aus anderen Orten“. Es werden Ausflüge organisiert und bei Notfällen gibt es finanzielle Hilfen. „Einzelne begabte Jugendliche sind schon seit Jahren in unserem Programm und besuchen inzwischen ein College oder studieren an einer Universität“, freut sich Susanna Kiehling. Für die Kinder wurde mit Vereinsmitteln ein neuer Schulbus angeschafft, eine Toilettenanlage renoviert und mit einer Bio-Kläranlage ausgestattet. Geplant ist außerdem eine Reinigungsanlage für Brunnenwasser.

Ruth Paulig zur Ehrenvorsitzenden ernannt

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde Ruth Paulig, die Gründerin des Vereins und ehemalige Landtagsabgeordnete der Grünen, zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Sie hatte den gemeinnützigen Verein 2009 gegründet. Ziel ist die Förderung der Entwicklungszusammenarbeit in Afrika. Es geht um Armutsbekämpfung, um Bildungschancen und den Erhalt der Umwelt beispielsweise durch die Förderung erneuerbarer Energien. Dabei arbeitet der Verein mit kenianischen Partnervereinen zusammen. „Ein respektvoller Austausch auf Augenhöhe ist uns besonders wichtig“, heißt es in den Vereinsstatuten. Der Verein hat 99 Mitglieder. Der Vorstand besteht aus Monika Bieberbach, Valerie Guerin-Sendelbach, Andreas Hartmann, Severin und Susanna Kiehling. Dank des Vereinskassiers, Severin Kiehling, der seit einem Jahr in Nairobi lebt, bestehen gute Kontakte zu einheimischen Firmen, die den Schülern Praktikumsplätze anbieten. Kiehling hat bereits Kooperationen zu Gruppen initiiert, die Tanzworkshops, Workshops zur Frauenhygiene, sexueller Selbstbestimmung und Familienplanung anbieten.

Im vergangenen Jahr waren die Schul-Projekte von "Promoting Africa" wegen des Corona-Lockdowns geschlossen. „Die Folgen der Pandemie betreffen vor allem die Ärmsten“, bedauerte Kiehling. Für die Betroffenen sei das Wegfallen der Touristen und der damit verbundenen Gelegenheitsjobs, die stark gestiegenen Lebensmittelpreise und die hohe Inflation „eine Katastrophe“. Hier hat der Verein mit Lebensmittelspenden geholfen. Der Verein unterstützt darüber hinaus das Projekt „Living Hope“ in Uganda, das von Samuel Flach aus Herrsching begleitet wird. Hier werden eine Grundschule sowie kleine Unternehmen in der dörflichen Landwirtschaft unterstützt.

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