Er sang den Blues und gewährte seinen Zuhörern Einblicke in sein Seelenleben – der „Tiger Willi“. (Bild: Stefan Hefele)
Er sang den Blues und gewährte seinen Zuhörern Einblicke in sein Seelenleben – der „Tiger Willi“. (Bild: Stefan Hefele)
Sein Markenzeichen waren das Kappi und die Weste im Tiger-Look - Wilhelm Raabe alias "Tiger Willi" ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Der Sänger und Liedermacher aus Wörthsee/Steinebach war das, was man ein "Original" nennt.
In seinen Texten paarten sich derber Wortwitz und feinsinniger Tiefgang. Viele Jahre lang tingelte der Tiger Willi mit dem Gitarristen Bonzo Keil (verstorben 2006) durch die Lande. "Pfui Deifi is des Leben schee!" oder "Da Mond de geile Sau" lauteten die Titel von Liedern, die über Leben, Liebe über den Alltag und die Sehnsüchte handelten.
Die letzten Jahre seines Lebens hatte sich der Tiger Willi aus Krankheitsgründen aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen.
Das Leben des Musikbarden war so vielfältig wie seine Musik. Wilhelm Raabe ist 1947 in Steinebach am Wörthsee geboren. Der Familie gehörte der "Kirchenwirt". Als die Eltern wenige Jahre nacheinander starben war der Willi noch jugendlich. Er absolvierte eine Metzgerlehre, holte später das Abitur nach und studierte unter anderem Geschichte, Philosophie und Sozialpädagogik. Bereits mit 18 Jahren fängt der Tiger Willi zum Songschreiben an. Doch seine Musikkarriere startete erst viele Jahre später. Jetzt ist der Tiger Willi von der Bühne abgetreten. Die Freunde seiner Musik und Poesie werden ihn vermissen.