Zurück auf Los
Landkreis muss europaweit ausschreiben
Schlechte Nachrichten hatte Landrat Karl Roth in der letzten Kreistagssitzung für die Kreisräte. "Zum Gymnasium Herrsching habe ich aktuell leider keine guten Neuigkeiten", erklärte er. Die Oberste Baubehörde habe ihn vorab per Email darüber informiert, dass eine Befreiung von der Ausschreibungspflicht für den Forschungsauftrag an die Architekten und Fachplaner nicht in Aussicht gestellt werden kann. Wie berichtet, hatte der Landkreis gehofft, dass er sich eine langwierige Ausschreibung hätte sparen können, wenn der Gymnasiumsbau als wissenschaftliches Forschungsprojekt hätte durchgeführt werden können. Ein Angebot dafür habe es bereits von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gegeben.
Spatenstich erst 2019
"Damit wird sich der Planungsprozess für das Gymnasium Herrsching leider deutlich verzögern", bedauerte Roth. Die Verwaltung habe aufgrund dieser Aussage bereits mit der Planung der Ausschreibung der Planungsleistungen begonnen. Das ist aber eine langwierige Angelegenheit, für die sieben zeitlich versetzte Vergabeverfahren nötig sind. Ein Planungsteam wird vermutlich erst ab Anfang Oktober 2018 seine Arbeit aufnehmen können. Ob dabei die Umweltforscher zum Zug kommen werden, wird sich bei der ergebnisoffenen und eruopaweiten Ausschreibung erst herausstellen. Der Spatenstich könnte dann im Verlauf des Jahres 2019 erfolgen, so Roth.
Kreisrat Oswald Gasser (FDP) zeigte sich von diesen Neuigkeiten enttäuscht: "2013 wurde das Gymnasium genehmigt, aber noch immer gibt es keinen vernünftigen Plan". So wie es angegangen wird, scheine es nicht zu funktionieren. "Wir sind in einer schlechten Seitenstraße", lautete sein Fazit.
Kreisverkehr teilweise bezuschusst
Es gab aber auch positive Nachrichten: "Dafür konnten wir im Rahmen des Verkehrsgesprächs mit dem Staatlichen Bauamt Weilheim erreichen, dass uns für die Finanzierung des Kreisverkehrs zumindest in Teilbereichen wie Radverkehr, Straßenentwässerung, Unterhaltungsersparnis eine Mitfinanzierung in Aussicht gesstellt wird", freute sich Roth.
Matthias Vilsmayer (FW) steht dem Ganzen skeptisch gegenüber. "Bei mir wachsen mittlerweile die Bedenken hinsichtlich der Kosten. Drei Millionen Euro mehr sind es schon". Kreisverkehr und Tiefgarage seien teuer. "Wir wollen wissen, welche Zuschüsse wir erwarten können". Der Umbau vom Biotop würde enorme Kosten verursachen, dazu käme das Problem des Hangwassers. "Von 30 Millionen Euro war erst die Rede, jetzt wird schon von 40 Millionen gesprochen. Wo geht die Kostenreise hin?". Vilsmayer stellte erneut den Antrag für einen Projektsteuerer. Dieser soll sowieso kommen, beruhigte Roth, allerdings erst wenn die Ausschreibung durch sei.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH