Schulden und Schmierereien
Muther nennt Zielvorgaben für Weßling
Der Rückbau der Hauptstraße, der Bau der neuen Schule und die Schaffung von neuem Wohnraum. Das sind in der nächsten Zeit die drei Hauptziele der Gemeinde Weßling, betonte Bürgermeister Michael Muther in der Bürgerversammlung im Pfarrstadl. Die Bürger scheinen mit ihrer Gemeinde zufrieden zu sein, denn sie hatten keine Anträge. Anliegen hatten sie allerdings schon. Zum Beispiel ärgerte sich ein Bürger über die vielen Schmierereien, die an Hauswänden, Unterführungen und sogar an Zäune gesprayt werden. "Davon wird der Fußballclub auch nicht besser", sagte Muther, denn "TSV 1860" prangt allerorten in der Gemeinde. Jetzt soll eine Videoüberwachung an prominenten Orten den Vandalismus eindämmen helfen. Das wird auch die Bürgerin freuen, die über Glasscherben auf den Straßen klagte, die eine Gefahr für ihre Fahrradreifen darstellten. "Der Bahnhof sollte eine Visitenkarte für die Gemeinde sein", ärgerte sich ein Bürger. Eine tägliche Reinigung wie gefordert, ist aber die Sache der Bahn.
Vehement werde sich die Gemeinde gegen die geplante Bedarfsumleitung wehren, versprach Muther. Falls die Autobahn, beispielsweise nach einem Unfall, gesperrt werden müsse, dann soll der Verkehr nämlich mitten durch das Dorf rollen, dabei soll diese verkehrsberuhigt werden. "Das lassen wir uns nicht gefallen", so Muther.
Kreisumlage steigt und steigt
Die Gemeinde Weßling wächst. Derzeit gibt es 5596 Einwohner, 168 mehr als noch im vergangenen Jahr. Sorgen bereitet die Wohnungsnot, denn für die vielen jungen Familien mit mehreren Kindern, gibt es kaum Wohnraum.
Was die Finanzen betrifft, so befürchtet Muther, dass schwere Zeiten auf die Gemeinde zukommen werden. Schließlich wird in Herrsching ein neues Gymnasium gebaut und das Landratsamt Starnberg soll erweitert werden. Zahlen müssen die Gemeinden über die Kreisumlage. Diese betrug in diesem Jahr bereits 3,6 Millionen Euro. Die Zahl werde in der nächsten Zeit noch steigen.
Der Gesamthaushalt der Gemeinde beträgt 21 Millionen Euro. Die 3,1 Millionen Euro Schulden werden nach Plan abgebaut und mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 574 Euro liegt Weßling weit unter dem Landesdurchschnitt (719 Euro).
Wer kümmert sich um junge Flüchtlinge?
Einen Appell an die Weßlinger richtete Johanna Ebbinghaus von der Nachbarschaftshilfe, die sich um die Flüchtlinge kümmert. "Es werden Patenfamilien gesucht". Vor allem die jungen alleinstehenden Männer bräuchten Anlaufstellen, aber auch Helfer, die bei den Behördengängen unterstützen.
Viel Applaus bekam sie für ihren Bericht über die Aktivitäten des Helferkreises. Die engagierten Helfer haben sich in Arbeitskreisen aufgeteilt. Es gibt ein kleines Kaufhaus im Bahnhof, in dem donnerstags Kleider- und Sachspenden verkauft werden und in der Radlwerkstatt am ehemaligen Feuerwehrhaus können alle Bürger mit ihren kaputten Rädern vorstellig werden und Spenden abgeben.
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