Schlacht bei Alling
Entscheidung im Bayerischen Krieg vor 600 Jahren
Friedlich liegen die Wiesen und Felder nahe Alling-Hoflach. Doch vor etwa 600 Jahren gab es hier eine Schlacht, die Eintrag in die Geschichtsbücher gefunden hat, da sie zur Entscheidung des Bayerischen Kriegs geführt hat. Am 19. September 1422 schlugen hier Ernst und Wilhelm III., die Herzöge von Bayern-München, ihren Vetter Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt. Bei der Wanderausstellung im Germeringer „Zeit+Raum“- Museum bekommen die Besucher auf Dokumentationstafeln einen Eindruck in die damalige Zeit. Die Ausstellung wurde jetzt verlängert.
Die beteiligten Herzöge begrüßen als Pappfiguren gleich am Eingang zur Ausstellung. Eine Ritterrüstung steht dahinter. Es ist eine Leihgabe aus Kaltenberg, die bei den Turnierkämpfen in der Schlossarena zum Einsatz kommt. So ähnlich haben wohl die Rüstungen auf dem Allinger Schlachtfeld ausgesehen, allerdings nur die der Ritter und Adeligen. Das Fußvolk war durch dicke Stoffpanzerungen und Lederhelme leidlich geschützt. Solche Informationen hat der Historische Verein Fürstenfeldbruck für die Ausstellung zusammen getragen. Das Stadtarchiv Germering und der Förderverein des Museums haben das Ganze ergänzt.
Der Bayerische Bruderkrieg verursachte zwischen 1420 bis 1422 viel Leid. Mehr als 1000 Dörfer darunter Pasing, Gauting, Germering und eventuell Aubing wurden niedergebrannt. In Alling kam es zur Entscheidung. Dabei habe es „eine große Schlacht bei Alling wohl nie gegeben“, heißt es auf einer Infotafel. Es ist vielmehr von einem „Scharmützel“ die Rede. Allerdings ist die Quellenlage dürftig. Fest steht, dass „die Ingolstädter“ bald zum Rückzug gezwungen wurden und viele in Münchner Gefangenschaft gerieten. Dass die schweren Rüstungen, mit denen sie im Moor stecken geblieben seien, der Grund dafür gewesen seien, lässt sich nicht belegen. Auch der Pferdesturz des 21-jährigen Albrecht III. könnte eine Legende sein. Der Legende nach soll Albrechts Pferd inmitten der feindlichen Truppen zusammen gebrochen sein, worauf sich dessen Vater Ernst durchgekämpft und den Sohn gerettet hatte. Albrecht III. ist übrigens durch die Geschichte um Agnes Bernauer bekannt. Seine nicht standesgemäße Partnerin ließ Ernst in der Donau ertränken
Eines der Herzstücke der Ausstellung ist das Faksimile des Wandfreskos, das die siegreiche Münchner Truppe mit ihren Rittern und Gefolgsleuten vor der Heiligen Familie zeigt. Das Original befindet sich in der Hoflacher Kapelle, die Herzog Ernst nach dem Sieg errichten ließ. Den Historikern ist es sogar gelungen die Namen einiger der Abgebildeten aus der riesigen Menschenmenge zu herauszufinden. Ziffern weisen auf Personen wie „Bürgermeister Sintzinger“, „Viertel-Hauptmann Hans Barth“, „Diener“ und die siegreichen Herzöge Albrecht, Ernst und Wilhelm hin. Das Zeit+Raum-Museum ist sonntags von 13 bis 17 Uhr in der Germeringer Domonterstraße 2, geöffnet.
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