Ordnung ins Chaos
Parkraumkonzept soll Abhilfe schaffen
Die Probleme mit den Falschparkern am Weßlinger See soll ein Parkraumkonzept lösen. Dafür hatte ein Germeringer Verkehrsplanungsbüro die vorhandenen Parkplätze an verschiedenen Tagen und zu unterschiedlichen Zeiten gezählt. Das Ergebnis stellte Rudolf Sonntag dem Weßlinger Gemeinderat vor. Die gute Nachricht: Eigentlich ist es in Weßling gar nicht so schlecht um Parkplätze bestellt. Unter der Woche wären selten mehr als 80 Prozent belegt, haben die Verkehrszähler festgestellt. Lediglich im Bereich der Hauptstraße und beim Einkaufszentrum wird es spätvormittags „eng“.
Ganz anders ist die Situation an heißen Hochsommersonntagen. Dann wurde an der Oberen Seefeldstraße, die parallel zum Weßlinger See verläuft, sogar eine 130-prozentige Überbelegung festgestellt. Das heißt, dass 30 Prozent dieser Fahrzeuge falsch geparkt wurden. An einem Zähltag wurden beispielsweise 25 parkende Autos auf dem Gehsteig gezählt. Auch im Winter, wenn der See zugefroren ist, sind Parkplätze Mangelware. Insgesamt gesehen handele es sich aber lediglich um ein paar Tage im Jahr.
"Wo ist denn nur der See?"
Ein weiteres Problem ist, dass Ausflügler den See gar nicht sehen und deswegen orientierungslos durch den Ort kurven. Mit einem geschickten Parkraummanagement könnte hier Abhilfe geschaffen werden, ist sich der Verkehrsplaner sicher. Um sowohl Kurzparkern, Kunden von Geschäften, Patienten von Arztpraxen sowie Ausflüglern Stellplätze anzubieten, soll es verschiedene Parkbereiche geben. An der Hauptstraße könnte dies Parkscheibenpflicht und eine Begrenzung der Parkzeit auf zwei Stunden bedeuten. In der Oberen Seefeldstraße und in anderen kritischen Straßen wären Parkscheinautomaten eine Alternative. Da die Geräte 3.500 Euro pro Stück kosten und auch die Wartung kostenintensiv sei, empfahl Sonntag sie nur an Straßen aufzustellen, in denen es eine ausreichende Anzahl an Parkplätzen gebe.
Für die Badegäste könnten Parkbereiche auf bisher ungenützten Flächen angelegt werden. Zum Beispiel gebe es Möglichkeiten beim Maibaum. Dort könnte der künftige „Parkplatz See“ ausgewiesen werden, der den Ausflüglern gleich auch signalisiert, dass sie von da aus fußläufig die Liegewiese am See erreichen können. Das wäre sogar meist kürzer als ein Parkplatz in der Oberen Seefeldstraße, so Sonntag. Eventuell könnten auch die Parkplätze am Pfarrstadel und am Rathaus an Badesonntagen für die Allgemeinheit geöffnet werden.
Damit das Konzept auch greift, forderten die Gemeinderäte eine strenge Kontrolle durch Parkwächter. An den kritischen Tagen müsste diese einmal täglich erfolgen, forderten die Gemeinderäte. Das Konzept soll jetzt in den Fraktionen diskutiert und dann zur Abstimmung dem Gemeinderat vorgelegt werden.
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