Mit Pferdestärke ins Ziel
Oberbayerische Meisterschaften der Kutschfahrer
Immer mehr Pferdebegeisterte haben eine neue Leidenschaft für sich entdeckt: Nicht nur auf dem Rücken der Pferde liegt das Glück dieser Erde, sondern auch auf dem Kutschbock. Von Freitag, 15. September, bis Sonntag, 17. September, finden auf Gut Wiesmath in Gilching die Oberbayerischen Meisterschaften der Kutschfahrer statt. Schirmherr der Meisterschaften ist Gilchings erster Bürgermeister Manfred Walter.
Schnelligkeit und Eleganz
Geprüft wird an diesem Wochenende in verschiedenen Disziplinen, denn genau wie beim Reiten, können sich die Fahrer und ihre Kutschpferde auf die unterschiedlichsten Arten messen:
So gibt es auch im Fahrsport eine Dressurprüfung, in der die Gespanne in voller Eleganz verschiedene Tempiwechsel, Bahnfiguren und eine korrekte Interpretation der gestellten Aufgaben zeigen müssen. In dem Fahrviereck ist dies eine große Herausforderung für den Kutschfahrer, denn auf einer begrenzten Fläche gilt es, die Kutsche und das Pferd nicht nur edel darzustellen, sondern auch korrekt die Bahnfiguren zu fahren. Am Freitag, 15. September, werden die Dressurfahrer geprüft.
Mit mehr Schwung und Schnelligkeit geht es dabei schon beim sogenannten "Hindernissfahren", oder wie es auch genannt wird "Kegelfahren", zu. Je nach Schwierigkeitsgrad müssen hier Ross und Fahrer einen Parcours bewältigen. Dort sind je nach Aufgabe bis zu 20 Kegelpaare aufgestellt, die schnell durchfahren werden müssen, ohne dass ein Kegel umgeworfen wird.
Eine ebenso anspruchsvolle Aufgabe sind die Geländefahrten. Dabei muss das Gespann natürliche und künstliche Hindernisse, wie zum Beispiel Brücken, Bachläufe oder enge und kurvenreiche Wege überwinden. Die Strecken werden meist in drei bis fünf Teilstrecken unterteilt. Insgesamt können dabei je nach Schwierigkeitsgrad fast 18 Kilometer zurückgelegt werden. Am Samstag und Sonntag werden diese rasanten Disziplinen dann geprüft.
Älter als die Reiterei
Das "Fahren" von Pferden hat vermutlich eine längere Tradition als die Reiterei. Bereits 1.400 vor Christi kannten die Hethiter, ein kleinasiatisches Volk aus dem Altertum, ausgeklügelte Trainingspläne für ihre Streitwagenpferde. Sie hatten sogar schon eine Anleitung für Aqua- und Intervalltraining entwickelt. Ebenso gehörte im antiken Olympia das Wagenrennen zum festen Programm bei Veranstaltungen. 1972 wurde die erste Weltmeisterschaft der Kutschfahrer in Münster ausgetragen. Übrigens zählt zur Königsklasse des Fahrsportes das Wettkampffahren mit einem Vierspänner. Wie der Name vermuten lässt, sind dann vier Pferde vor die Kutsche gespannt. Auf Gut Wiesmath wird sowohl das Fahrern mit Ein-, Zwei und Vierspänner geprüft. Die Prüfungen werden zusätzlich in Ponyprüfungen und Pferdeprüfungen unterteilt. Als Pony werden Einhufer bis zu einem Stockmaß von 1,48 Zentimeter bezeichnet.
Tief verwurzelt mit dem Fahrsport
Es ist kein Wunder, dass auf Gut Wiesmath die Oberbayerischen Meisterschaften der Fahrer ausgetragen werden. Die Familie Brettnacher, die das Gut zwischen Görbelmoos und dem Herzen von Gilching, betreibt, ist mit dem Fahrsport tief verwurzelt. Sie widmen sich nicht nur der Reiterei, sondern auch dem Fahrsport. Auf der großzügigen Anlage ist es möglich, auf einem Außenplatz die Dressur des Fahrsportes zu trainieren oder das schöne Gelände um das Gut herum zu nutzen. Unter www.gut-wiesmath.com gibt es weitere Informationen.
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