Eltern fordern sicheren Schulweg
Unterschriften für "wirkungsvolle Lösungen"
"Alarm schlagen" und auf die "akute Gefahr der Schulwege hinweisen", das wollten sie mit den rund 400 gesammelten Unterschriften und Elternbriefen. Niklas Rebhan und eine Abordnung von Oberpfaffenhofener Eltern waren in das Weßlinger Rathaus gekommen. Drei Aktenordner, die die Kinder mit bunten Bildern verziert hatten, hatten die Eltern mitgebracht. Einen überreichten sie am Anfang der Gemeinderatssitzung an Bürgermeister Michael Muther. Die beiden anderen sollen an das Landratsamt Starnberg und das Straßenbauamt Weilheim überreicht werden.
„Der Schulweg unserer Kinder im Weßlinger Ortsteil Oberpfaffenhofen ist lebensgefährlich“, heißt es in den von den Eltern unterzeichneten Schreiben. Dabei geht es um die Gautinger und um die Hochstadter Straße, die von den Dorfkindern auf ihrem Schulweg genutzt werden müssen. Beide Straßen sind eng und unübersichtlich, der Gehsteig ist dazu häufig abgesenkt und wird von Fahrzeugen als zusätzlicher Straßenraum genutzt, "es gibt keinen einzigen sicheren Übergang". Für die Kinder sei das Ganze ein "lebensgefährliches Spießrutenlaufen", sagte Rebhan.
Altbekanntes Problem
Mit ihren Forderungen stießen die Eltern im Gemeinderat auf offene Ohren. Das Problem ist altbekannt. Alle bisherigen Maßnahmen, um etwas zu verbessern, sind aber mehr oder weniger "Kosmetik" gewesen, denn an dem Grundproblem "enge Straße" konnte nichts geändert werden. Auch eine Ampel, die sich Eltern, aber auch der Gemeinderat schon öfter gewünscht hatten, sei vom Straßenbauamt immer wieder abgelehnt worden, erklärte Muther. "Es handelt sich um eine Staatsstraße und es wird auch eine Staatsstraße bleiben", sagte er.
Trotzdem müsse etwas geschehen, bevor es zu einem Unfall mit einem Kind komme, mahnten die Eltern. Einer Schülerlotsin sei die Kelle aus der Hand gefahren worden, berichteten die Eltern. "Wir haben Angst um unsere Kinder". Vor allem in den letzten Monaten, seit dem die Baustellen auf der Autobahn eingerichtet worden sind, sei der Schleichverkehr durch die Ortschaft größer geworden.
Nicht Autos, sondern Kinder brauchen Schutz
Die Eltern fordern, dass jetzt endlich etwas unternommen werden muss, um Lösungen für den Schulweg zu finden. Das Thema ist nämlich nicht neu, sondern jahrzehntealt, stimmte Muther zu. Viele Ideen und Pläne seien zum "sicheren Schulweg" ausgearbeitet worden, vieles konnte aber nicht umgesetzt werden. Derzeit sei wieder einiges "am Laufen", erklärte Muther. So soll mittelfristig die Gautinger Straße umgeplant werden, es gibt auch Ideen, wie einen Parkplatztausch an der Schule, eine Umgestaltung des Parkplatzes oder eine "Schülerfurt", in der die Kinder sicher sind. Den Eltern ist es recht, solange es schnell geht. Sie baten um "sofortige Planung, Genehmigung und Umsetzung wirkungsvoller Maßnahmen zum Schutze unserer Kinder auf ihrem Weg zur Schule". In dem Schreiben hieß es zum Schluss: "Bitte handeln Sie, bevor es zu spät ist, denn nicht unsere Autos brauchen Schutz, sondern unsere Kinder"
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH